Beruflich eine Zeit lang ins Ausland gehen, am liebsten in die USA. Vielleicht in die Niederlassung einer deutschen Firma und dadurch auch Land und Leute besser kennen lernen, das war Helle´s Plan. Für Bea war es wiederum schon immer ein großer Traum für ein Jahr Work & Travel nach Australien zu gehen. Vor allen Dingen das Land, seine Menschen und die dortige Tierwelt kennenzulernen sollte dabei im Vordergrund stehen und ab und an natürlich arbeiten um die Reisekasse aufzubessern.
Nachdem wir uns immer wieder mit dem Thema auseinander gesetzt hatten, beschlossen wir schließlich einen einjährigen Work & Travel Aufenthalt in Australien zu planen. Da Backpacking allerdings so gar nicht Helle´s Ding ist, musste eine Alternative her. Und die war bei uns beiden motorradbegeisterten Zeitgenossen schnell gefunden:
"Mit dem Motorrad durch Australien, das ist es!"
Wir stöberten wochenlang im Internet, verschlangen alles, was wir zu dem Thema in die Finger bekommen konnten und waren uns schnell einig: Warum nach Australien fliegen und dort Motorräder kaufen, wenn wir doch auch - zumindest einen Großteil des Weges - auf dem Landweg dorthin fahren können?
Und so war die Idee geboren mit unseren Motorrädern über Land nach Australien zu fahren. Und wenn wir schon mal unterwegs sind, warum dann nicht auch noch weitere Länder - je nachdem, wie viel unser Geldbeutel hergibt - auf zwei Rädern entdecken? So wurde aus unserem ursprünglichen Plan Australien zu bereisen nach und nach die Idee einer Weltreise. Dass diese allerdings über fünf Jahre dauern würde, wussten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht! Aber das ist eine andere Geschichte...
Die grauen Wintertage nutzt Helle, um fleißig an unseren Motorrädern zu schrauben und sie weltreisetauglich zu machen. Oft ist das ja was, an dem Frau mächtig etwas auszusetzen hat. "Kaufst du schon wieder was für´s Motorrad?" oder "Du bist schon wieder so lange in der Werkstatt!" wird Mann dann schon gerne einmal vorgeworfen. Aber da Bea´s Moped ja auch modifiziert werden soll, gibt´s nix zu meckern!
So verbringt Helle sehr viel Zeit mit Teile bestellen, Schrauben und das Internet sowie diverse Zeitschriften durchstöbern, um immer neue Ideen für seine Umbauten zu sammeln. Während dieser langen Werkstatt-Stunden wurden die heimischen Brauereien übrigens heldenhaft vor dem Bankrott bewahrt...
Unter Motorradumbau findest du alle Details zu unseren umfangreichen Modifikationen.
Immer im Februar finden in München die Motorradausstellung Imot und die Outdoormesse f.r.e.e statt. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns über die aktuellen Trends, das neueste Equipment und weltweite Transport-/Verschiffungsmöglichkeiten zu informieren.
Ein lustiges Highlight war Helles Gespräch mit einem Mitarbeiter am ADAC Stand, der ihm eine Premium-Club Mitgliedschaft verkaufen wollte. Nachdem ihm Helle allerdings unsere geplante Route schilderte, wurde schnell klar, dass in unserem Fall selbst eine Premium-Mitgliedschaft nicht ausreicht um unsere Motorräder im Fall der Fälle zurück nach Hause zu holen. Trotzdem Danke an den Mann vom ADAC für das nette Gespräch!
Leider kein so schöner Monat für Bea, da sie wegen einiger Probleme am linken Knie operiert werden musste. Der Ausgang dieser OP war natürlich nicht nur für sie persönlich wichtig, auch unsere geplante Reise stand auf dem Spiel. Denn wäre etwas schief gegangen, wäre natürlich auch unser Traum von einer Motorrad Weltreise erst einmal dahin gewesen.
Aber toi, toi, toi, alles ging einigermaßen gut und während ihres Krankenhaus- und Reha Aufenthalts nutzte sie die Zeit und informierte sich über Transportmöglichkeiten, Visa, Impfungen und viele weitere bürokratische und logistische Herausforderungen.
Während wir uns weiterhin intensiv mit unserer Homepage und der Beschaffung unseres Equipment beschäftigen, verkauft Bea auf etlichen Flohmärkten schon einmal Teile unseres Hausstands um diesen zu verkleinern und um unsere Reisekasse aufzubessern. Außerdem hat sich Helle schweren Herzens nun doch unserer Reisekasse zuliebe von seiner grünen Kawa getrennt.
Zusätzlich beginnt im September unser Russisch Kurs bei einer sehr netten Dame der VHS, die uns nicht nur versucht die Russische Sprache beizubringen - was im Übrigen gar nicht so leicht ist! - sondern uns auch viel über Land & Leute in Russland und Ihrer Heimat Sibirien erzählt.
Nachdem Helle Ende September seine Abschlussprüfung als Techniker hinter sich gebracht hat, starten wir Anfang Oktober zu einer Reise nach Griechenland, um unsere Ausrüstung und die Motorräder noch einmal richtig zu testen. In Albanien können wir sogar unsere frisch erworbenen Russisch-Kenntnisse das erste Mal in der Praxis einsetzen, was uns schon ein bisschen das Gefühl von "bald geht´s richtig los" gibt. Einfach herrlich!
Ende Oktober haben wir auch ein Gespräch mit einem Tropenmediziner, um uns wegen der vielen verschiedenen Impfungen, die eventuell sinnvoll sind, zu informieren. Gar nicht so herrlich!
Außerdem beginnen wir langsam, unsere Versicherungen zu kündigen und unsere Vermieter, Arbeitgeber usw. auf unsere bevorstehende Weltreise vorzubereiten. Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Von totaler Begeisterung bis hin zu "was ist denn das für ein Quatsch?" oder "das geht doch gar nicht!" erleben wir alles. Doch am Ende ist nicht entscheidend, was unser Umfeld über unseren Traum denkt. Wichtig ist, was sich für uns gut und richtig anfühlt. Und der Gedanke mit unseren Motorrädern die Welt zu erkunden fühtl sich verdammt gut und richtig an!
Die letzten Wochen waren sehr ereignisreich. Seit Sonntag den 12.12.2010, pünktlich zum 3. Advent, ist unsere Homepage nun endlich online. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese fertig ist. Fast täglich ergänzen wir Neuigkeiten und feilen noch an ein paar Kleinigkeiten wie dem Newsletter. Die Videos zu unserer Reiseroute und über unsere bisherigen Ausflüge sind nun auch fertig gestellt.
Nebenbei hat Helle sich um eine Zweit-Brille gekümmert, nicht dass er irgendwo auf der Reise den Durchblick verliert!
Außerdem hat unser Impfmarathon begonnen. In den nächsten Monaten werden wir unserem Arzt fast wöchentlich einen Besuch abstatten, denn Aufgrund der Vielzahl an - teilweise doch sehr exotischen - Ländern, die wir bereisen wollen, sind eine Reihe Impfungen empfohlen.
Dank der fleißigen Übersetzungs-Hilfe einer Bekannten haben wir es nun endlich geschafft, auch die englische Version unserer Homepage online zu stellen. Auch geht der Motorradumbau nun in die finale Runde. Helle ist voller Tatendrang und ist gerade dabei, an seinem Alperer mit den letzten Arbeiten zu beginnen.
Außerdem freuen wir uns sehr am regen Interesse unserer heimischen Zeitungen an unserer Reise. In der Passauer Neuen Presse, dem Altöttinger Wochenblatt und dem Online-Portal innsalzach24.de wurde sehr nett über uns und unsere bevorstehende Motorradweltreise berichtet. Vielen Dank!
Leider musste Bea im Januar noch einmal unters Messer, denn die Metallplatten, die sie bei der OP im März letzten Jahres verpasst bekommen hatte, wurden nun endlich entfernt. Jetzt steht auch einem problemlosen Metalldetektortest, der eventuell bei der einen oder anderen Einreise auf uns wartet, nichts mehr im Weg!
Aufgrund der Berichte in den Zeitungen sprechen uns nun sehr viele Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen usw. an, die mehr über unsere geplante Reise, das warum und wohin und noch viele andere Fragen aber auch Anregungen und Tipps für uns haben. Das ist für uns eine ganz neue aber sehr positive Erfahrung!
Außerdem waren wir bei unserem Freund Michi, Inhaber der Tattoostube Waging a. See, zu Besuch. Als alter Motorradfahrer war Michi sofort begeistert von unserem Plan einer Motorradweltreise und als ganz besondere Erinnerung hat er angeboten, uns ein Abschieds-Erinnerungs-Tattoo zu stechen. Da sagen wir doch nicht nein!
Das Video zu unserem Besuch bei Michi in Waging findet ihr auf unserem YouTube Kanal.
So langsam beginnt die heiße Phase der Vorbereitungen. Helle baut immer noch fleißig an unseren beiden Motorrädern und so langsam nehmen unsere Gefährten nun Gestalt an. Bea´s Motorrad hat nun auch einen größeren Tank bekommen und Dank dem neuen 24 Liter „Monster“ steht jetzt auch der Name für Ihr Moped fest: Die „Dicke Rosi“!
Aber auch bei uns beiden stehen noch die letzten Gesundheits Check Up´s an. Unter anderem waren wir beim Zahnarzt. Ergebnis der Untersuchung: Alles sitzt, passt, wackelt und hat Luft (letzteres hoffentlich nicht). Sehr gut, einer zahnschmerzfreien Reise steht somit schon mal nichts mehr im Wege!
Auch in Sachen Papierkram geht es voran. U. a. waren wir auf der Gemeinde, um unsere Reisepässe zu beantragen. Da Haiming ein Dorf ist und wahrscheinlich (fast) jeder die Zeitungsberichte über unsere Weltreisepläne gelesen hat, verwundert es auch nicht, dass die nette Mitarbeiterin über uns Bescheid weiß und uns gleich über den Stand unserer Vorbereitungen, die geplante Route usw. befragt.
Am 15. April ist es soweit, wir müssen aus unserer Wohnung ausziehen, da bereits Nachmieter gefunden sind. Einen Teil unserer Sachen haben wir schon auf dem Flohmarkt und über ein großes Internetauktionshaus verkauft, um noch ein bisschen Geld in die Reisekasse zu spülen. Der Rest wird schweren Herzens in Umzugskartons verpackt, um sie bei Bea´s und Helle´s Eltern einzulagern. Bei dieser Gelegenheit wollen wir uns noch einmal recht herzlich bei allen unseren fleißigen Umzugshelfern bedanken! Ein besonderes Dankeschön geht auch an unseren Freund Meta und seinen Pa Waste, bei denen wir einige große Möbelstücke unterstellen dürfen!
Außerdem haben wir nun beide offiziell unsere Kündigung eingereicht. Einerseits freuen wir uns natürlich über die bevorstehende Zeit, andererseits wird uns nun aber erst so richtig bewusst, dass wir zwei wirklich gute Jobs aufgeben, die uns nicht nur Spaß machen, sondern uns natürlich auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit geben.
Und nicht zu vergessen unsere Kollegen, die wir sicher auch vermissen werden! Auf diesem Wege wollen wir uns auch noch einmal bei ihnen für die nette Verabschiedung und die (gar nicht so) kleine Spende für unsere Reisekasse bedanken!
Pünktlich zum 1. Mai ist es soweit, unsere Motorräder sind endlich fertig und wir können zur ersten Ausfahrt in diesem Jahr starten!
Außerdem haben wir diesen Monat einen wahren Verabschiedungs-Fest-Marathon zu bewältigen. Am 13. Mai feiern wir bei Helle´s Eltern zusammen mit allen Verwandten und Bea´s Familie ein eher ruhiges Familien-Abschiedsfest zu dem sich alle Omas, Opas, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen einfinden.
Gleich am nächsten Tag findet dann schon in Haiming in der Werkstatt unser eigenes Abschiedsfest statt. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und es war ziemlich regnerisch und kalt. Trotzdem haben über 100 Freunde, Bekannte, Familie und Arbeitskollegen den Weg nach Haiming gefunden und ein richtig tolles Fest mit uns gefeiert! Vielen Dank für diesen tollen Abend an euch alle!
Aber wie heißt es so schön, aller guten Dinge (oder Feste) sind Drei! Daher waren wir am nächsten Wochenende gleich wieder in Sachen Abschiedsfest unterwegs. Diesmal waren wir bei unseren ehemaligen Vermietern Anja & Jens eingeladen. Zusammen mit allen ehemaligen Nachbarn der Schloß- und Hauptstraße in Haiming haben wir einen richtig tollen Abend verbracht. Wir werden euch vermissen!
Der Countdown läuft: Noch 18 Tage bis zu unserem Starttermin und es gibt noch soooo viel zu tun!!!
Wir beantragen noch schnell die Bankbürgschaft, die wir wiederum für die Beantragung unserer Carnet de Passages benötigen, lassen uns in der Zulassungsstelle internationale Führerscheine sowie Fahrzeugpapiere ausstellen und haben einen Notar-Termin, um für unsere Eltern eine Generalvollmacht zu beantragen. Außerdem warten wir noch immer auf einige Ausrüstungsgegenstände, die wir übers Internet bestellt haben und auch unsere Reisepässe samt der Visa für Russland, Kasachstan und die Mongolei sind auch noch nicht wieder bei uns eingetroffen.
Da unsere To Do Liste einfach nicht kürzer werden will, sind wir nun fast Tag und Nacht auf den Beinen, schlafen kaum mehr als 4 Stunden pro Nacht und rennen auch Tags über rum wie aufgescheuchte Hühner.
Gott sei Dank klappt dann doch noch alles irgendwie, auch wenn die letzten Sachen erst ein, zwei Tage vor unserer Abfahrt bei uns Zuhause ankommen und so können wir - wenn auch total fertig und übermüdet - wie geplant am Samstag den 18. Juni 2011 in das Abenteuer unseres Lebens starten!
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