Über den Paso San Francisco dem Himmel entgegen


Reisebericht Argentinien



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika

 

Route:

Villa Sanagasta - Amilaco - Aimogasta - Cerro Negro - Tinogasta - Fiambala - Termas de Fiambala - Fiambala - Las Grutas (Paso San Francisco) - Fiambala - Tinogasta - Cerro Negro - Londres - Belen - Hualfin - Termas de Los Nacimientos - Santa Maria - Aimache del Valle - Cafayate

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.


Gefahrene Kilometer von Burghausen: 

76.536 Km

Spritpreis: 

1,25 € (93 Oktan)

Währung: 

Argentinische Pesos


Probleme mit den Motorrädern: -


Stürze/ Umfaller:

- 1x Bea (Umfaller an der Tankstelle in Fiambala)

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Für uns geht es weiter in Richtung des knapp 5.000 Meter hohen Paso San Francisco. Nur wenige Kilometer nach Fiambala nähern wir uns bereits den ersten Bergrücken, die im gleißenden Licht der Mittagssonne in intensiven Rot-, Braun- und Orangetönen leuchten. Als wir das erste Refugio - eine Art Schutzhütte für Reisende - erreichen, machen wir eine kurze Pause und stärken uns für die Höhenmeter, die auf der weiteren Strecke auf uns warten. Da sich der Pass relativ sanft nach oben schraubt, merken wir den Höhenunterschied eigentlich kaum. Nur die Bergketten um uns herum werden immer höher und beeindruckender, die Landschaft hingegen immer weitläufiger und karger. Wir fahren an einer riesigen, ausgetrockneten Lagune vorbei, deren Untergrund vom Salz und den darin enthaltenen Mineralien weiß und leuchtend gelb gefärbt ist. Zusammen mit dem tiefblauen Himmel und den vereinzelten weißen Wolken, die hoch über unseren Köpfen hinweg ziehen, bekommen wir ein spektakuläres Farbenspiel geboten. Wow!

 

 

 

 

Erst auf den zweiten Blick bemerken wir, dass sich auf der ausgetrockneten Lagune dutzende von Vicunjas tummeln. Leider erschrecken sie durch den Lärm unserer Motorräder und suchen schnell das Weite, so dass wir sie nur noch dank der Zoom-Funktion unserer Digicam auf Foto bannen können. Desto höher wir kommen, desto windiger wird es in dem weitläufigen Tal, das wir durchfahren. Die ziemlich kurios anmutenden Verkehrsschilder, auf denen umgewehte Bäume dargestellt sind, wundern uns daher nicht. Auf knapp 4.000 m. ü. NN angekommen besteht die Vegetation aus nicht mehr als ein paar vereinzelten trockenen Steppengrasbüscheln. Nicht mal mehr ein Strauch oder Busch verirrt sich in diese Höhe. Kein Wunder also, dass der Wind hier oben so kräftig pfeift.

 

 

 

 

Unseren Motorrädern ist die Höhe im Übrigen auch deutlich anzumerken. Trotz Gasgriff in Anschlag-Stellung würde uns im Moment wahrscheinlich sogar ein Vicunja überholen. Vor allem Helmuts „Alperer“ macht die Höhe merklich zu schaffen, immer wieder kommen schwarze Wolken aus dem Auspuff, Bea´s „Dicker Rosi“ macht die Höhe hingegen weniger aus.

 

Eigentlich sind auf unserer Landkarte zwei Orte eingezeichnet, bevor es zur Argentinisch-Chilenischen Grenze geht, doch diese Orte scheinen nur auf unserer Karte zu existieren. In Wirklichkeit findet sich auf den gesamten knapp 200 km von Fiambala bis zur Grenze kein einziges Haus, ja noch nicht einmal ein Hüttchen. Desto näher wir der Argentinischen Grenzstation in Las Grutas kommen, desto schlechter wird das Wetter. Es ziehen dunkle Wolken auf und in der Ferne sind bereits dicke Regenschauer zu erkennen.

 

 


Vor allem Helmuts Motorrad macht die Höhe merklich zu schaffen


 

 

Im Grenzort Las Grutas, das aus nicht mehr als ein paar Hüttchen und eben der Grenze besteht, angekommen, fragen wir bei den Beamten nach, ob es denn nicht möglich sei nur für ein kurzes Foto auf den noch gut 20 km entfernten Gipfel des Paso San Francisco zu fahren, ohne die Ausreiseformalitäten durchzuführen. Leider ist das nicht möglich, obwohl wir den Beamten sogar anbieten unsere Pässe als Pfand da zu lassen. Sie erklären uns jedoch, dass wir zwar jetzt die Ausreiseformalitäten durchlaufen müssen, wir aber, wenn wir von der Passhöhe zurück kommen, ganz einfach wieder eingestempelt werden können, ohne je an der Chilenischen Seite der Grenze gewesen zu sein. Okay, dann machen wir es ebenso.

 

Unsere Pässe sind schnell gestempelt, dann geht es an die Zollpapiere für unsere Motorräder. Leider fällt dem Beamten erst jetzt auf, dass wir deutsche Motorräder mit entsprechenden temporären Zollpapieren haben und plötzlich ist die Sache mit der Aus- und Wiedereinreise doch gar nicht mehr so einfach. Der Beamte erklärt uns, dass wir mit unseren Papieren, hat er sie einmal ausgestempelt, nicht wieder einreisen können. Scheiße! Aber was nun, unsere Pässe sind ja bereits ausgestempelt!? Das ist wohl wiederum kein Problem, denn der nette Beamte, der uns vor einer Minute die Ausreisestempel in unsere Pässe gestempelt hat, stempelt nun eben wieder ein und gib uns damit weitere 90 Tage in Argentinien. Okay, alles klar. Die Aktion war mal wieder völlig für´n Arsch, aber später ist man ja bekanntlich immer klüger…

 

 

 

 

Da wir für den knapp 200 km langen Rückweg nach Fiambala aber zumindest noch ein paar Liter Sprit tanken müssen, fragen wir, ob wir wenigstens kurz hinter die Schranke und zur „Tankstelle“ dürfen. Okay, das dürfen wir, aber auch nur, wenn wir unsere Pässe derweilen als Pfand in der Grenze lassen. Naja gut, bleibt uns ja nichts anderes übrig. Die „Tankstelle“ entpuppt sich als kleiner gemauerter Schuppen in dem einige Fässer Benzin gelagert werden. Nachdem wir dem „Tankwart“ mitgeteilt haben, dass wir gerne je 5 Liter tanken würden, füllt der die gewünschte Menge in einen Blecheimer ab und befüllt unsere Tanks mit Hilfe eines Kollegen und eines Trichters. Na das nennt man mal abenteuerliches Betanken!

 

 

Chile - Argentinien - Motorrad - Reise - Paso San Francisco - Anden - Tanken auf über 4000 m aus einem Blecheimer

 

 

Da es mittlerweile schon relativ spät und das Wetter nach wie vor unbeständig ist, beschließen wir uns so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen und wieder einige Höhenmeter hinunter zu fahren, um keine Probleme mit der Höhenkrankheit zu bekommen. Bevor wir uns allerdings auf den Weg machen, wird natürlich noch das obligatorische Beweisfoto geschossen, fahren wir mit unseren Transalps ja nicht jeden Tag auf stolzen 4.158 m. ü. NN herum!

 

 

Chile - Argentinien - Motorrad - Reise - Paso San Francisco - Anden - Vulkane

 

 

Auf gut 3.200 m. ü. NN, d.h. knapp 1.000 Höhenmeter tiefer als unsere heutige Maximalhöhe, beschließen wir unser Nachtlager aufzuschlagen. Heute allerdings nicht in unserem Zelt, sondern in einem kleinen Refugio (GPS: S27 38.427 W68 09.760). Die kleinen Schutzhütten sind mit einem Kamin ausgestattet und in der von uns ausgewählten Schutzhütte Nr. 2 gibt es sogar jede Menge Holz, das jemand hier zurück gelassen hat. Perfekt! Schnell packen wir unsere Motorräder ab und sorgen dafür, dass sie so sicher wie möglich stehen, denn mittlerweile pfeift ein ausgewachsener Orkan über uns hinweg. Wir verziehen uns in die Schutzhütte und während Helmut das Feuer anheizt und für einigermaßen angenehme Temperaturen sorgt, kocht Bea das Abendessen.

 

 

 

 

Es dröhnt richtig in unserem kleinen Refugio, so sehr stürmt und windet es draußen. Trotzdem muss Bea noch einmal kurz vor die Tür, da sie das Spaghettiwasser unseres Abendessens abgießen will. Leider kommt sie nicht weit, da fliegt schon der Kochtopfdecke in hohem Bogen davon! Dank des Unwetters ist es bereits stockfinster und so kann sie erst mal nicht erkennen, wo der Deckel hingeflogen ist. Gott sei Dank ist Helmut gleich zur Stelle und jagt dem Decke für mehrere hundert Meter mit der Stirnlampe hinterher, bevor er ihn endlich zu fassen bekommt. Was für ein Glück!

 

Nein, heute wird unser kleines Schutzhäuschen definitiv nicht mehr verlassen, viel zu ungemütlich! Wir sitzen noch lange am Feuer, trinken etwas Rotwein und lauschen dem Unwetter, das über mehrere Stunden hinweg laut tosend um unsere Hütte herum wütet. Bloß gut, dass wir heute Nacht nicht in unserem Zelt schlafen müssen! Zu später Stunde richten wir dann unser Nachtlager, bestehend aus der Bodenplane unseres Zeltes, unseren Isomatten und unserer Schlafsäcke her. Helmut facht das Feuer noch einmal richtig an, damit uns in der Nacht nicht kalt wird und dann verziehen wir uns in unsere Schlafsäcke und lassen uns vom Rauschen und Heulen des Windes in den Schlaf wiegen.

 

 


Mittlerweile pfeift ein ausgewachsener Orkan über uns hinweg


 

 

Für uns geht es auf der berühmten Routa 40 in Richtung Norden. Dieser Teil der Strecke besticht jedoch nur mit monotonen, schnurgeraden Strecken und eintöniger Steppenlandschaft, gepaart mit einer schweißtreibenden Außentemperatur von um die 40 Grad Celsius. Puh! Ab und zu finden wir doch einen Schatten spendenden Baum und nutzen die Gelegenheiten für regelmäßige Trinkpausen. Leider hat auch unser Trinkwasser heute schon Tee-Temperaturen angenommen, also erfrischend schmeckt das nicht mehr unbedingt. Kurz vor den kleinen Ortschaften, die sich hier an der Routa 40 eine an die andere reihen, finden sich immer die örtlichen Müllkippen. Wer jetzt allerdings an geordnete deutsche Müllentsorgung denkt, der irrt. Hier liegt einfach alles vom Altglas über alte Dosen und ohne Ende Plastikmüll wild verstreut in der Landschaft herum. Vor allem die Bäume und Sträucher im Bereich dieser „Müllkippen“ sind voll mit Plastiktüten, die der Wind davon geweht hat und die in den Ästen und Stacheln der Pflanzen hängen bleiben.

 

 

 

 

Als wir in Belen unsere Tanks noch einmal auffüllen, kann Helmut seinen Augen nicht trauen, verkaufen die hier an der Tankstelle doch tatsächlich Kerosin! Wer das wohl tankt? Auch hier sind wir und unsere voll bepackten Motorrädern natürlich mal wieder der Publikumsmagnet und so dauert es keine 5 Minuten, da sind wir umringt von unzähligen Menschen, die alle unsere Motorräder bestaunen und nach dem woher und wohin fragen. Regelmäßig erleben wir solche Ansammlungen, wobei das amüsanteste meist junge Männer sind, die in cooler "Matcho-Muskelpose" mit unseren Motorrädern posieren. Wir dürfen dabei tunlichst nicht mit aufs Bild, was uns aber ganz recht ist. So stehen wir meist ein paar Meter abseits und amüsieren uns über den Einfallsreichtum der Fotomodelle. Äußerst lustig!

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Nach Hualfin wird die Straße dann phasenweise relativ schlecht. Es gibt viele Baustellen, die wir auf „feinster“ Wellblechpiste umfahren müssen und auch einige kleinere Wasserdurchquerungen sind geboten. Von anderen Motorradfahrern (wir hoffen, die richtigen fühlen sich nun angesprochen) haben wir einen ganz besonderen Übernachtungstipp bekommen. Auf dem Weg gen Norden soll es nämlich verlassene Thermen mitten in einem Berghang geben. Nach etwas Suchen finden wir dann auch die richtige Abzweigung. Wir hatten bereits gehört, dass die Strecke nicht so toll sein soll und auch einige Flussdurchquerungen parat hält. Naja und was sollen wir sagen… so war es dann auch!

 

 

 

 

Zum Glück hatte der Fluss nur wenig Wasser und so waren die drei Furten relativ gut zu überqueren. Danach folgt allerdings ein Stück mit tiefem Schwemmsand, der wohl beim letzten Hochwasser hier abgelagert wurde. Das Stück hat es dann doch in sich und wir eiern und schlenkern ein wenig, bis wir wieder festen Kiesboden unter den Reifen haben. Nun geht die Strecke schön dahin und wir glauben schon, den kniffligsten Teil hinter uns zu haben, doch weit gefehlt! Kurz vor der Therme geht es in einigen relativ engen, steilen und steinigen Kehren zuerst bergab, nur damit sich die Strecke wenige Meter weiter in insgesamt sechs engen, ausgewaschenen Kehren wieder den Berg hinauf schraubt. Na wunderbar!

 

 

 

 

Aber auch dieses letzte Stück meistern wir und werden mit einem fantastischen Ausblick über das Tal belohnt. Wow! Außer uns steht nur ein Auto mit einheimischem Kennzeichen an den Thermen. Als Helmut los stiefelt um einen Blick in die kleinen, gemauerten Häuschen zu werfen, passiert ihm dann gleich ein Malheur. Er reißt nämlich schwungvoll die Türe des ersten Häuschen auf, nur um in der nächsten Sekunde einen pudelnackten Argentinier zu entdecken, der gerade sein Bad im heißen Thermalwasser beendet hat. Ups!!!

 

Nach diesem Vorfall dauert es nicht mehr lange, da zieht die argentinische Familie von Dannen und wir haben die komplette Anlage für uns. Da es mittlerweile schon relativ spät ist und es bereits dunkel wird, entscheiden wir uns dazu, unser Bad in den Thermen auf Morgen früh zu vertagen. Stattdessen parken wir die Motorräder lieber vor einer kleinen, verlassenen Hütte, schlagen unser Zelt auf und Bea beginnt unser Abendessen zu kochen (GPS: S27 09.324 W66 45.558). Da wir auf Grund der hohen Temperaturen kein Frischfleisch kaufen können jammert Helmut immer mal wieder, dass ihm die Fleischeinlage in Bea´s Gerichten fehlt. Heute Abend hätte sie da sogar Abhilfe gefunden, aber Helmut wollten dann plötzlich doch keine „Fleischeinlage“ mehr. Warum bloß…?

 

 

 

 

Eigentlich wollten wir noch ein paar Fotos von unserem Nachtlager schießen, doch plötzlich fängt es relativ heftig zu stürmen und dann auch zu regnen an und so verziehen wir uns nach dem Abendessen ganz schnell in unser Zelt. Leider meint es Petrus auch heute Abend nicht gut mit uns, es entwickelt sich nämlich schon wieder ein handfestes Unwetter samt Starkregen, heftigen Orkanböen und einem Gewitter, das es sich gewaschen hat. Wir liegen keine viertel Stunde im Zelt, da reißt uns eine Sturmböe schon die ersten Heringe aus dem nun vom Regen aufgeweichten Boden. Es hilft also nichts, Helmut muss raus und das Zelt wieder fixieren. Er klopft nicht nur die rausgerissenen Heringe wieder fest, sondern fixiert auch alle anderen Abspannleinen und Ösen des Zelts so gut es geht und überprüft auch noch den Stand der Motorräder, nicht dass die Seitenständer im aufgeweichten Boden einsinken und unsere Bikes irgendwann einfach umfallen. Wir hoffen, dass das Gewitter schnell über uns hinweg zieht, doch leider scheint es die Unwetterfront genau in den Bergen um uns herum aufzustauen und so blitzt und donnert es, als würde die Welt untergehen. Teilweise schlagen die Blitze so nah neben unserem Zelt ein, dass es für den Bruchteil einer Sekunde taghell wird, bevor das ohrenbetäubende Donnergrollen die Umgebung wieder in Finsternis taucht. Wir hatten ja schon einige Unwetter in unserem Zelt mitgemacht, doch dieses hier ist mit Abstand das schlimmste, das wir je erlebt haben!

 

 


Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt das Unwetter dann doch irgendwann nach


 

 

Zwischenzeitlich überlegt Helmut, ob wir uns nicht in dem kleinen, verlassenen Hüttchen, vor dem wir zelten, in Sicherheit bringen, nicht dass unser Zelt noch vom Blitz getroffen wird. Uns bleibt nichts anderes übrig als auszuharren und zu hoffen, dass unser Zelt, das es teilweise wirklich bedenklich weit eindrückt und hin und her reißt, dem Unwetter stand hält und das wir im Laufe der Nacht nicht davon schwimmen. Leider kann der Boden den Niederschlag durch den heftigen Regen bereits nach kurzer Zeit nicht mehr richtig aufnehmen und so dauert es natürlich nicht lange, da steht unser Vorzelt unter Wasser und es drückt den Regen durch die kleinen Beschädigungen, die unser Zeltboden durch die vielen Stacheln hier in Südamerika bereits erlitten hat, auch ins Zeltinnere. Na super! Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt das Unwetter dann doch irgendwann nach und wir schlafen total erschöpft ein. Als Belohnung für unseren frühen Start in den nächsten Tag werden wir mit einem traumhaften Sonnenaufgang über dem Tal belohnt. Wow!

 

 

 

 

Da wir das Bad in den Thermalquellen gestern Abend haben ausfallen lassen, wird es heute Morgen nachgeholt. Da wir nach wie vor die einzigen Menschen an der Therme sind, werfen wir uns nur schnell ein Handtuch über und dann nichts wie rein in die wohlig heiße „Badewanne“. Die kleinen, gemauerten Badehäuschen ohne Fenster haben zwar nicht besonders viel Charme, unser Bad im heißen Thermalwasser ist aber trotzdem eine Wohltat und wir wollen eigentlich gar nicht mehr raus kommen aus den Becken.

 

 

 

 

Es ist bereits Mittag, als wir endlich in Richtung Norden starten. Leider haben das Unwetter und der sintflutartige Regen der letzten Nacht nicht nur unserem Zelt, sondern auch der Auffahrt zur Therme ziemlich zugesetzt. Die Strecke ist nun richtig ausgewaschen, teilweise klaffen sogar knietiefe Risse und Löcher im Boden! Auch der kleine Fluss, der Gestern noch leicht zu durchqueren war, hat heute Morgen deutlich an Wasser zugelegt und so ist es gar nicht mehr so einfach unsere schwer bepackten Reiseenduros durch den aufgeweichten Sand und Matsch zu manövrieren.

 

 

 

 

Es dauert eine ganze Weile, bis wir endlich wieder die Teerstraße erreicht haben, wo wir gleich mal eine Trinkpause im Schatten eines kleinen Häuschens einlegen. Die Sonne knallt auch heute wieder in voller Kraft vom Himmel und so sind wir keine zwei Stunden nach unserem herrlich erfrischenden Bad schon wieder Schweißgetränkt. Na toll!

  

Wir folgen der Routa 40 Richtung Norden und fahren durch weitläufige Pampa und halbwüstenartige Steppen immer in einem Tal entlang, das von beiden Seiten her von hohen Gebirgszügen gesäumt wird. Erst als wir uns dem kleinen Örtchen Cafayate nähern, das vor allem durch den Weinanbau in der Gegend bekannt ist, wird die Landschaft wieder grüner, bis wir schließlich an riesigen, kilometerlangen Weinbergen vorbei fahren. Als wir am Abend in Cafayate auf dem örtlichen Zeltplatz einchecken (GPS: S26 04.400 W65 58.689), können wir unseren Augen kaum trauen, stehen da doch bereits zwei Camper mit deutschem bzw. schweizer Kennzeichen! Wir schlagen unser Zelt nur unweit der beiden Fahrzeuge auf und statten unseren Nachbarn natürlich gleich einen Besuch ab. Werner und Christiane sind mit einem Mercedes Sprinter mit Wohnkabine von Südamerika nach Nordamerika unterwegs, Regula und Ines mit ihrem Landcruiser mit Wohnkabine kommen hingegen aus Nordamerika und sind gerade auf dem Weg nach Süden.

 

 

 

 

Wir verstehen uns auf Anhieb super mit allen und verbringen einen sehr netten Abend mit reichlich gekühlten alkoholhaltigen Getränken zusammen, tauschen Reisegeschichten, Infos und Tipps aus. Da wir zurzeit einige Dinge organisieren müssen, für die wir dringend Strom und gutes Internet brauchen, beschließen wir uns für einige Tage auf dem Campingplatz einzuquartieren. Der Platz ist relativ preiswert und wir haben Strom und relativ schnelles Internet direkt am Platz. In den kleinen Ort Cafayate sind es nur ein paar Meter zu Fuß und wir haben andere Reisende als Nachbarn. Was will man mehr!

  

Unter Tags werkeln wir fleißig an unseren Computern und am Abend kochen wir alle zusammen. Heute sind auch Werner und Christiane mit an Bord und wir bereiten Pizza zu. Ja, das geht auch ohne Ofen! Eigentlich war es Helmuts Idee, dass wir doch mal Pizza auf dem Grill machen können. Zuerst waren alle Beteiligten eher skeptisch, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, wir zaubern 1A super leckere Pizza. Was für ein Festessen! Naja, der fertige Pizzaboden ist etwas zu groß für Christianes gusseiserne Form, aber das macht nichts, ein ordentliches schweizer Taschenmesser schafft schnelle Abhilfe. Heute Abend sitzen wir extrem lange zusammen und bekommen gar nicht genug von den lustigen wie auch informativen und spannenden Reisegeschichten der anderen. Auf der einen Seite bekommen wir Tipps für die Länder, die uns noch bevorstehen, auf der anderen Seite können wir den anderen den einen oder anderen Tipp für die weitere Strecke in Richtung Süden geben.

 

 

 

 

Am Vormittag verabschieden wir uns von Ines & Regula und auch Werner & Christiane, die heute alle aufbrechen. Wir hoffen Ines & Regula in knapp zwei Monaten in Ushuaia wieder zu sehen und Werner & Christiane werden wir wohl auf unserem Weg Richtung Norden nochmal begegnen. Wir wünschen allen vieren auf jeden Fall eine spannende und abenteuerliche Weiterreise! Wir hingegen verziehen uns vor unsere Computer, denn wir haben noch immer jede Menge Arbeit zu erledigen. Es müssen mal wieder viele hundert Fotos und Videosequenzen sortiert und archiviert werden, was mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Außerdem muss das Reisetagebuch nachgeschrieben werden und wir haben wieder jede Menge Emails bekommen, die beantwortet werden wollen. Außerdem hat Helmuts Papa heute Geburtstag und so darf natürlich auch ein ausgiebiges Skype-Telefonat mit dem Geburtstagskind nicht fehlen.

 

 

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Kommentare: 8
  • #8

    Hans (Montag, 05 Januar 2015 22:04)

    ...kann mich irren, aber am Ende des grauen Balkens schaut doch noch was raus.

  • #7

    Wietamin (Mittwoch, 24 Dezember 2014 09:26)

    Am 40 cm grauen Balken im Thermalbad merkt man, dass ihr in Argentinien seit.

  • #6

    Afrikaans (Dienstag, 23 Dezember 2014 15:36)

    Ha, Ha, Ha. Der lange graue Balken auf dem Bild im Termalbad treibt mir die Lachtränen in die Augen. ;)

  • #5

    Micha (Sonntag, 21 Dezember 2014 20:54)

    Hi, Ihr Weltenbummler!
    Es ist einfach super zu lesen, wie Ihr mit den ollen Alpen
    die geilsten Strecken, die der Planet zu bieten hat, unter die Stollen nehmt.
    Bin schon auf den nächsten Bericht gespannt, viel Spaß weiterhin beim Bocken
    mit den Transen.
    Und, frohe Weinnachten wünscht Euch
    Micha aus Duisburg

  • #4

    Achim (Mittwoch, 17 Dezember 2014 19:48)

    Absolut geile Berichte. Macht so weiter.
    Wünsche Euch noch viele viele Erlebnisse.

  • #3

    Tom (Montag, 15 Dezember 2014 15:42)

    Wie immer ein sehr gelungener Reisebericht! Freu mich schon jetzt auf den nächsten. Ich drücke euch natürlich weiterhin die Daumen.
    Und danke nachmal für die Links zu den Rücklichtern. Ich habe mich für Beas Variante entschieden. Es sollen im Augenblick Irgendwo zwischen China und Regensburg sein. ;-)

    Gruss aus R,
    Tom

  • #2

    Bipo (Sonntag, 14 Dezember 2014 14:33)

    Wann habt ihr eigentlich vor wieder in der Heimat anzukommen? Kann man da mit Vorträgen von euch rechnen? Wäre auf alle Fälle dabei! Wünsche euch Beiden noch weitere schöne Erlebnisse.

  • #1

    Biggi und Iggi (Samstag, 13 Dezember 2014 22:20)

    Hallo Ihr beiden,
    Eure Berichte sind der Hammer und die Bilder lassen sofort Fernweh aufkommen. Vielen Dank dafür und weiterhin eine tolle abenteuerliche Reise!
    Iggi und Biggi vom Niederrhein

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