Über den berühmten Highway No. 1 nach San Francisco


Reisebericht USA



Einreise & Motorradimport:

Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps USA & Kanada

 

Route:

Los Angeles - San Francisco - Fort Bragg - Red Bluff - Almanor - Alturas - Lake View - Riley - Burns - Juntura - Boise - Fairfield - Sun Valley - Stanley - Mackay - Idaho Falls - Irwin - Jackson - Teton Nationalpark

 

Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.

 

Gefahrene Kilometer von Burghausen:

142.361  km

             

Währung:

Amerikanischer Dollar

 

Transport: -

 

Probleme mit den Motorrädern:

 - Lagersitz Hinterradnabe ausgeschlagen (Dicke Rosi)

 

Stürze/ Umfaller: -

 

Gesundheit/ Verletzungen: -


 

 

Nach wenigen Kilometern haben wir das hektische Treiben der Millionen Metropole Los Angeles hinter uns gelassen und finden uns nun auf dem kleinen Küstenhighway Nummer 1 wieder. Der berühmte Highway 1 führt von San Diego ganz im Süden des US-amerikanischen Bundesstaats Kalifornien über Los Angeles bis hinauf in die „City by the Bay“, nach San Francisco.

 

Nach den extrem spannenden, aber doch recht anstrengenden und turbulenten Tagen, die wir im Glückspiel-Paradies Las Vegas und im Mekka der Schönen und Reichen – in Los Angeles - verbracht haben, genießen wir es nun umso mehr, endlich wieder im Sattel unserer Motorräder zu sitzen und in entspanntem Tempo auf der kurvigen Küstenstraße gen Norden zu cruisen.

 

 

 

 

Immer wieder bleiben wir stehen, um den herrlich sonnigen Sommertag zu genießen und die von der Gischt richtig salzig-feuchte Meeresluft, die uns bei einem Blick über die Steilküste hinunter auf das tiefblaue Meer ins Gesicht weht, tief in uns einzuatmen. In einer kleinen Bucht erspähen wir sogar eine Gruppe kalifornischer See-Elefanten, die sich im feuchten Sand sonnen, entspannt vor sich hin dösen und den perfekten Tag augenscheinlich genau so sehr genießen, wie wir!

 

 


Auf den Spuren der MotoGP


 

 

Der Ort, den wir uns für unser heutiges Nachtlager ausgesucht haben, ist selbst für uns durchaus außergewöhnlich, denn wir wollen unser Zelt unmittelbar am berühmten „Laguna Seca Raceway“ aufschlagen. Vor allem Helmut ist schon sehr gespannt, hat er doch schon bei unzähligen MotoGP und Superbike-Weltmeisterschaften, die auf dieser Rennstrecke ausgetragen wurden, mit gefiebert!

 

Als wir an der Laguna Seca ankommen, findet zwar kein spannendes Motorradrennen statt, aber immerhin liefern sich einige PS-Boliden – neben einer Reihe von schnittigen Straßen-Sportwägen sogar einige Formula-Rennwagen – ein spannendes Rennen, das wir aus nur wenigen Metern Entfernung mitverfolgen können.

 

 

 

 

Dank der Küstenwinde, die in kräftigen Böen über die nur unweit der Rennstrecke entfernt liegende,  fast baumlose Anhöhe hinweg pfeifen und die wir uns als Nachtlager ausgesucht haben, ist es eine echte Herausforderung, unser Zelt aufzustellen und die Befestigungsheringe mit einigen kräftigen Hammerschlägen im staubigen Boden zu verankern, bevor es mit der nächsten stürmischen Böe auf und davon fliegt.

 

Wie gut, dass wir nach all der Zeit „on the Road“ schon ein so eingespieltes Team sind, dass wir wissen, was in so einem Fall zu tun ist: Während sich Bea wie ein gestrandetes Walross und mit weit von sich gestreckten Armen und Beinen auf dem am Boden liegenden Zelt wälzt, versenkt Helmut mit einigen gekonnten Schlägen vier Heringe, die sowohl unser Zelt, wie auch das Footprint festhalten. So fixiert ist es dann tatsächlich ein Kinderspiel, unser Tunnelzelt trotz des stürmischen Wetters aufzustellen, auch wenn wir für unsere Darbietung vermutlich keine sonderlich gute Haltungsnote bekommen würden! :-)

 

 

 

 

Als die Sonne am Abend untergeht, wird es Dank der steifen Meeresbriese unerwartet kühl und so macht sich Bea daran, einen gehaltvollen, kräftigen und mit reichlich scharfen Chilis gewürzten Eintopf zu kochen, der uns nicht nur satt macht, sondern auch ordentlich von innen wärmt. Danach setzen wir uns noch mit zwei Dosen Bier bewaffnet auf die Anhöhe und genießen den herrlichen Sonnenuntergang und die fast schon gespenstische Stille, die sich nun, da die spannungsgeladenen Rennen des Tages vorüber sind, über die nun menschenleere Rennstrecke legt.

 

 

 

 

Es ist Juli und damit eigentlich Hochsommer im „Golden State“, doch auch die nächsten Tage sind trüb und kühl und so bleiben uns leider viele der tollen Küstenaussichten verwehrt, als wir auf dem mit dichtem Küstennebel verhangenen Highway Nummer 1 weiter gen Norden fahren.

 

 

 

 

Als wir schließlich San Francisco erreichen, machen wir uns zunächst auf zum Aussichtspunkt auf dem gut 276 m hohen Twin Peaks, einem Hügel inmitten der Stadt. Von dort aus haben wir eine tolle Aussicht über die berühmte Großstadt und können uns ein wenig Orientierung verschaffen, bevor wir uns in das hektische Treiben auf den teilweise extrem steilen Straßen der Stadt stürzen.

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Bevor es zu DEM Wahrzeichen San Franciscos geht, darf natürlich auch ein Besuch bei den „Painted Ladies“ am Alamo Square nicht fehlen. Die gut erhaltenen, viktorianischen Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert sind in bunten Farben gestrichen und dank zahlreicher „Auftritte“ in Film und Fernsehen wurden sie zu einem der Wahrzeichen der Stadt.

 

 

 

 

Doch auf was wir uns bereits seit Wochen richtig gefreut haben, ist die Überquerung der weltberühmten, leuchtend roten Golden Gate Bridge auf unseren eigenen Motorrädern! Die Golden Gate Bridge ist neben der Freiheitsstatue nicht nur eines der großen Wahrzeichen Amerikas, sie ist auch ein Meisterwerk der frühen Ingenieurskunst – die Hängebrücke wurde bereits in den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaut! – das 1995 zu einem der modernen Weltwunder erklärt wurde.

 

 


Golden Gate Bridge - Weltwunder der Moderne


 

 

Leider hängt der Nebel, der uns bereits seit Tagen „verfolgt“ an diesem ansonsten herrlich sonnigen Tag wie eine dichte, feuchte Wand aus mausgrauer Watte in der Bucht von San Francisco und hüllt die Golden Gate Bridge fast vollständig ein. Wir geben uns jedoch nicht so schnell geschlagen und versuchen, die Brücke sowohl von einem Aussichtpunkt unterhalb der gigantischen Stützpfeiler, wie auch von einem der Küstenberge auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht besser zu Gesicht bekommen.

 

Erst am frühen Nachmittag lichtet sich der Nebel immer wieder und so können wir tatsächlich die Golden Gate Bridge in ihrer gesamten Imposanz bewundern wie sie sich leuchtend rot unter der sengenden Sonne Kaliforniens auf über 2 Kilometern Länge über die gesamte Bucht spannt und die durch Meeresarme geteilte Metropolregion miteinander verbindet.

 

 

 

 

Zum Glück klart das Wetter auf, als wir knapp 500 km nördlich von San Francisco den Küstenhighway verlassen, um den etwas im Landesinneren gelegenen Humboldt Redwoods State Park zu besuchen. Der Park ist berühmt für seine mehr als 2.000 Jahre alten und über 100 Meter hohen Sequoia Bäume, auch Küsten-Redwoods genannt, die zu den ältesten noch lebenden Bäumen der Welt gehören.

 

 


Die Straße der weisen Giganten


 

 

Der im Jahr 1921 gegründete, knapp 21.000 ha große State Park hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Jahrtausende alten Giganten vor der Abholzung durch den Menschen zu schützen und den interessierten Besuchern in einem Besucher-Zentrum alle wissenswerten Fakten rund um die Küsten-Mammutbäume zu präsentieren. Auf einer Wanderung durch den Humboldt Redwoods State Park wird uns so richtig bewusst, wie gigantisch, uralt und weise die Bäume hier sind. Sie haben die Entdeckung Amerikas miterlebt, unzählige Bürger- und Weltkriege überdauert und den stürmischen Naturgewalten, Erdbeben und Feuern getrotzt…

 

 

 

 

Die „Avenue of the Giants“ führt auf gut 51 km Länge durch den State Park und windet sich auf der Strecke immer wieder in sanften Kurven und Kehren um die gigantischen Bäume, die rechts und links der Straße als majestätische Riesen in den Himmel empor ragen. Außerdem führt uns die Strecke an einem „Drive Thru Tree“ vorbei. Waaas, ihr kennt keinen „Drive Thru Tree“!? Amerika wäre nicht Amerika, wenn es dort neben Drive Thru Fastfood-Restaurants, Supermärkten, Heiratskapellen und Geldautomaten nicht auch Drive Thru Bäume gäbe! :-)

 

 


„Drive Thru“  einmal anders…


 

 

Der „Shrine Drive Thru Tree“, einer von insgesamt drei „durchfahrbaren“ Redwood-Bäumen in ganz Nordamerika, hat einen Stammdurchmesser von unglaublichen 6 ½ Metern und so können wir sogar nebeneinander durch das riesige, tunnelartige Loch fahren! Auch wenn es sich bei den Drive Thru Tree´s ganz klar um eine kleine Touri-Abzocke handelt, so war es für uns trotzdem durchaus spannend, mit unseren Motorrädern quasi mitten durch diesen gigantischen Baum zu fahren.

 

So malerisch der Küstenhighway Nummer 1 auch an der Pazifikküste entlang gen Norden führt, für uns wird es Zeit, ins Landesinnere abzubiegen, denn in wenigen Tagen beginnt im US-Bundesstaat South Dakota die Sturgis Motorcycle Rally, die mit mehr als 500.000 Besuchern (!!!) neben der Daytona Beach Bike Week die größte Motorradveranstaltung der Welt ist. Dieses kultige Mega-Event der amerikanischen Biker-Szene dürfen wir uns natürlich auf gar keinen Fall entgehen lassen! Doch noch liegen gut zweieinhalbtausend Kilometer und vier Bundesstaaten zwischen und uns und dem gigantischen Motorradtreffen, also nichts wie rauf auf die Motorräder und los!

 

 

 

 

Mit jedem Kilometer, den wir weiter gen Osten fahren, wir die Landschaft wilder und gebirgiger, die Täler weitläufiger und die besiedelten Gebiete immer spärlicher. So haben wir nach langer Zeit auch endlich wieder die Möglichkeit, weit abseits der vielbefahrenen Highways auf kleinen, einsamen Schotterstraßen die Gegend zu erkunden, an abgelegenen Plätzen inmitten ausgedehnter Wälder unser Zelt aufzuschlagen und die unberührte Natur und beeindruckende Tierwelt Nordamerikas hautnah zu erleben.

 

 

 

 

Nach gut 1.500 km gen Osten erreichen wir die Ausläufer des im Bundesstaat Wyoming gelegenen Yellowstone Nationalpark. Wir beschließen, nur unweit vor den Toren des Parks zu campen, bevor wir uns früh am nächsten Morgen aufmachen, einen der wohl spektakulärsten Nationalparks der USA zu besuchen. Doch bereits hier wird uns klar, dass wir nicht mehr so unbeschwert unser Zelt aufstellen können, wie in vielen anderen Teilen der Erde, denn wir campen nun im Land der Bären und Bisons und das kann unter Umständen sehr gefährlich werden!

 

 


Im Land der Bären und Bisons


 

 

Regel Nummer 1:

Niemals Lebensmittel oder Kosmetikartikel – ja, Bären stehen anscheinend auch auf parfümierte Stoffe – im Zelt oder um das Zelt herum stehen lassen! Zum Glück gibt es auf den meisten Campingplätzen in dieser Region sogenannte „Food Locker“, das sind abschließbare Metallkisten, die fest mit dem Untergrund verbunden sind und in denen man alle seine Lebensmittel und andere kritische Gegenstände bärensicher und in einiger Entfernung von seinem Zelt verstauen kann.

 

 

 

 

Obwohl wir in gebührender Entfernung von unserem Zelt unser Abendessen zubereitet und dann alle Lebensmittel ganz brav in einem der Food Locker verstaut haben, ist uns an diesem Abend durchaus mulmig zumute, als wir in unser Zelt kriechen und so liegen wir noch eine ganze Weile wach, lauschen auf die Geräusche der Umgebung und hoffen, dass wir heute Nacht keinen ungebetenen Besuch bekommen.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Günther Wagner (Montag, 13 November 2017 11:51)

    Grüß Euch!

    Die beiden Fotos der Golden Gate Bridge bei Nebel sind großartig. Nicht immer ist Nebel ein Nachteil. Es hat etwas sehr Mystisches.

    Danke für den tollen Bericht und die sehr schönen, gut arrangierten Fotos.

    Liebe Grüße

    Günther

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