ankerlink gabelumbau
Die einfachste und günstigste Lösung das Fahrwerk bzw. die Gabel der Transalp PD 06 (Bj. ´87 - ´96/Modelle mit Einzelscheibe) gegen ein höherwertiges Modell mit mehr Federweg und größerer Bremsanlage aufzurüsten, ist der Einbau einer Africa Twin RD 03 Gabel.
Vorteile:
Bezugsquelle und weitere Infos:
>> Internet & Motorradschlachter
Zu den Gabelbeinen der RD 03 müssen auch beide Gabelbrücken mit übernommen werden, diese passen aber problemlos inkl. der Lenkanschläge in den Rahmen der Transalp. Das Zündschloß findet ebenso seinen angestammten Platz wie auch das originale Gabelversteifungsblech sowie Schutzblech. Das Vorderrad der Transalp wird inkl. der Distanzstücke und Radachse ebenfalls weiter verwendet. Bei den Baujahren ´91 bis einschließlich ´96 kann auch der vordere Bremssattel mit übernommen werden.
Notwendige Modifikationen:
Die obere Gabelbrücke der RD 03 besitzt keine Aufnahme für den Sicherungskasten der Transalps. Bei seinem Motorrad hat Helmut deshalb eine Halterung am Cockpit angebracht, bei Bea´s Dicker Rosi hat er den Halter durch einen an der Holmklemmung befestigten Blechstreifen ersetzt.
Die originale Bremsscheibe der Transalp muss durch ein Modell der RD 03 ersetzt werden, die aber problemlos auf die Nabe des Transalp Vorderrads passt. Zusätzlich ist eine längere Bremsleitung notwendig.
Unsere zusätzliche Empfehlung:
Wahlweise kann ein höhergelegter Enduro Kotflügel anstelle des Original-Schutzblechs oder optional eine Kombination aus beidem verwendet werden.
Da sowohl die Transalp- als auch Africa Twin Gabeln im Bezug auf die Steifigkeit durchaus verbesserungswürdig sind, haben wir die Gabel zusätzlich mit einem Gabelstabilisator ausgestattet.
Wie alle unsere Motorräder zuvor haben wir auch die Gabel der RD 03 mit progressiven Gabelfedern ausgestattet, da so zum einen das tiefe Eintauchen beim Bremsen verringert wird und zum anderen das Motorrad satter auf der Straße liegt, da die Federn mehr Reserven speziell mit Gepäck bereit halten.
Bezugsquelle und weitere Infos:
ankerlink gabelstabilisator
Speziell Enduromodelle älteren Jahrgangs neigen gerne zu indirektem und schwammigen Lenk- bzw. Fahrverhalten, was auf die mangelnde Steifigkeit der damaligen Telegabeln zurückzuführen ist. Manche Hersteller haben deswegen ihre Motorräder mit großzügig dimensionierten Radachsen und/oder stabilen Gabelstabilisatoren ausgestattet, die jeweils die beiden Gabelholme sowohl an der Achse als auch etwas oberhalb des Vorderrads massiv miteinander verbinden und so die Verwindung effektiv verhindern. Auch die Zubehörindustrie hat diesen Schwachpunkt erkannt und bietet für viele Motorradmodelle mit fehlenden oder unterdimensionierten Gabelstabilisatoren einen stabilen Ersatz an.
Leider hat Honda bei den Transalp bzw. Africa Twin Modellen weder eine großzügig dimensionierte Radachse (speziell bei den Modellen mit Einzelscheibe) noch einen stabilen Gabelstabilisator verbaut, was einen deutlich negativen Einfluss auf das Fahrverhalten sowohl auf zügig gefahrenen Teerstraßen als auch im Gelände nach sich zieht. Speziell mit Gepäck macht sich dieser negative Einfluss noch deutlicher bemerkbar.
Helle hat sich deswegen lange mit dem Thema auseinander gesetzt und sich schließlich aufgrund mangelnder Kaufoptionen dazu entschlossen, einen eigenen Gabelstabilisator zu entwickeln und anschließend an unseren Motorrädern unter Extrembedingungen zu testen.
Da die Tauchrohre beider Modelle unterhalb des Reifens enden, konnte Helle nicht den einfachen Weg wählen und wie in der Regel üblich die beiden Holme mit einer geraden Aluminiumbrücke verbinden. Stattdessen entwickelte er einen Stabi, der aus zwei großzügig dimensionierten Aluminiumbügeln besteht, die sechsfach sowohl an den originalen Befestigungspunkten des Honda Bügels als auch den zusätzlichen CNC gefrästen Klemmschellen und einer massiven Aluminiumbrücke verschraubt werden. Die Klemmschellen sind dabei so weit oben wie möglich am Tauchrohr befestigt und bieten so in Kombination mit der doppelten Bügelausführung und der Brücke maximale Steifigkeit bei geringem Gewicht. Außerdem kann so mit einigen Modifikationen das originale Schutzblech erhalten bleiben, das wir aber nur zu einem Teil verwenden.
Wir haben den Stabi einer ausgiebigen Testphase unterzogen und an einer Transalp- wie auch einer Africa Twin-Gabel sowohl On- wie Offroad auf Herz und Nieren getestet. Unser Fazit nach vielen tausend Kilometern durch Südamerika ist einstimmig:
Der Gabelstabi verbessert deutlich das Fahrverhalten unserer Motorräder und vermittelt uns damit nicht nur mehr Fahrspaß On- sowie Offroad sondern auch deutlich mehr Sicherheit. Da auch von anderen Transalp bzw. Africa Twin Fahrern Interesse bekundet wurde, haben wir eine Kleinserie produzieren lassen, die für interessierte Transalp- sowie Africa Twin Treiber zu haben ist.
Bezugsquelle und weitere Infos:
>> TimetoRide Gabelstabilisator für Honda Transalp & Africa Twin
ankerlink bremsanlage
Da die Vorderradbremse der Africa Twin RD 03 eine größere Einzelscheibe besitzt als die der Transalp, mussten wir beim Umbau der Gabel die Bremsscheibe gegen ein Modell mit 296 mm Durchmesser ersetzen. Wir haben uns hier für eine Edelstahl Bremsscheibe von TRW Lucas im modernen Wave-Design entschieden.
Die Hinterradbremse des Alperers wurde im Zuge des Schwingen- bzw. Hinterradumbaus ebenfalls mit einer neuen Bremsscheibe im modernen Wave-Design ergänzt.
Bezugsquelle und weitere Infos:
>> TRW Lucas Bremsscheibe vorn für Gabelumbau auf Africa Twin RD 03*
Im Zuge des Gabel- und Schwingenumbaus mussten wir auch neue, etwas längere Bremsleitungen verbauen. Für einen besseren Druckpunkt haben wir hier Stahlflexleitungen verwendet.
Bezugsquelle und weitere Infos:
ankerlink raeder
Da die Felgenringe an Helles Transalps korrosionsbedingt stark in Mitleidenschaft gezogen waren, musste das Vorderrad überarbeitet und das Hinterrad komplett ersetzt werden. Das Hinterrad wurde durch ein gebrauchtes Africa Twin Rad ersetzt und beide Räder anschließend von Helle komplett ausgespeicht. Nach dem Sandstrahlen sowie Pulver-Beschichten der Felgenringe hat Helle beide Felgen mit extra angefertigten Edelstahlspeichen neu eingespeicht.
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Wissenswertes:
Beim eigenständigen Ausspeichen macht es Sinn, sich die Position der verschiedenen Speichen zu notieren, damit man im Ernstfall beim selbst Einspeichen oder Einspeichen lassen die nötigen Infos bezüglich der Speichenposition zur Hand hat.
Bei den Speichen selbst ist es wichtig die Preise zu vergleichen. 2010 verlangte Honda für Originalspeichen (Stahl, verzinkt) knapp 5,00 € pro Stück. Nach einigen Recherchen fand Helle eine Radspannerei, die ihm die gewünschten Speichen in verstärktem Edelstahl inkl. Nippel für ca. 0,90 € pro Stück maßanfertigte. Bei ca. 70 Speichen ein himmelweiter Unterschied!
Nachtrag:
Da die Räder & Speichen an Beas Dicker Rosi nach fünf Jahren Weltreise arg in Mitleidenschaft gezogen waren, haben wir nach unserer Reise auch dort den Radsatz überarbeiten lassen.
ankerlink schwingenumbau
Da die Schwinge an Helle´s Transalp buchstäblich durchgerostet und auch das originale Hinterrad des „Alperer´s“ wegen massiver Korrosion nicht mehr zu gebrauchen war, musste eine Alternative her. Nachdem bereits die Gabel einer Africa Twin zum Einsatz kam, griff Helle auch bei der Schwinge, dem Hinterrad und der Umlenkung zu den Teilen einer RD 07. Das ursprüngliche Federbein stammte aus einer Africa Twin Rd 04.
Nachtrag:
Das RD 04 Federbein wurde im Mai 2015 gegen ein Touratech Tractive Federbein für die Africa Twin RD 07 ausgetauscht.
Vorteile:
Bezugsquelle und weitere Infos:
>> Internet & Motorradschlachter
Die Aluminiumschwinge der Africa Twin RD 07(a) passt mit nur geringfügigen Änderungen problemlos in den Rahmen der Transalp
Schwinge und Kettenschutz:
Helle hat die Schwinge der Africa Twin RD 07 verbaut. Die Schwingenachse der Transalp kann weiter verwendet werden, allerdings muss das linke Distanzstück des Schwingenlagers etwas abgedreht werden, so dass die Schwinge zwischen Rahmen und Motor passt. Den Kettenschutz hat Helle durch einen Eigenbau aus Edelstahl ersetzt.
Hinterrad, Kette und Bremsanlage:
Das Hinterrad stammt samt Kettenradträger, Bremsscheibe, Distanzhülsen, Ankerplatte und Radachse ebenfalls von einer Africa Twin RD 07 und passt daher problemlos in die Schwinge. Aufgrund der längeren Schwinge muss die Kette der Transalp (118 Glieder) gegen ein Modell für die Africa Twin* (124 Glieder) ersetzt werden. Das Kettenblatt muss ebenfalls ersetzt werden, da der Träger des AT Hinterrads eine andere Aufnahme besitzt. Wir fahren weiterhin die Standardübersetzung der Transalps (15 - 47).
Die originale Bremsanlage (Modelle mit Scheibenbremsen) kann übernommen werden, da der Bremssattel problemlos auf die Ankerplatte der Africa Twin passt. Einzig die Leitung muss länger werden.
Federbein und Umlenkung:
Die Africa Twin Modelle besitzen ein Federbein mit externem Ausgleichsbehälter, weshalb dieses nicht ohne weiteres für die Transalp verwendet werden kann, da hier der Kühlwasserausgleichsbehälter im Weg ist. Helle hat den Behälter durch einen Eigenbau ersetzt und hinter den linken Kühler versetzt. Durch eine Eigenbauhalterung konnte er so nun den externen Behälter des Federbeins neben dem linken Rahmenzug befestigen. Da die Umlenkung von Transalp und Africa Twin unterschiedlich sind, hat Helle hier zu den passenden Teilen einer RD 07 gegriffen.
ankerlink tt-federbein
Helle´s Meinung in Bezug auf Zubehörfederbeine und deren Zuverlässigkeit war zu Beginn unserer Reise sehr zwiespältig, was sich unter anderem auf viele kritische Beiträge in Foren und Reiseberichten anderer Motorradfahrer begründete. Auch negative Meinungen zu Kundenservice und oft nur mäßiger weltweiter Ersatzteilverfügbarkeit verschlechterten seinen Eindruck zusätzlich.
Deshalb stattete Helle seinen Alperer zu Beginn unserer Reise „nur“ mit einem überholten Africa Twin Federbein aus, das aufgrund unseres hohen Fahrzeuggewichts noch mit einer härteren Feder versehen wurde (siehe Schwingenumbau). Bea´s Transalp wurde mit einem White Power Federbein, das aus dem Fahrwerksumbau des Alperer´s übrig war und zu diesem Zeitpunkt bereits 15 Jahre auf dem Buckel hatte, auf die Reise geschickt.
Beide Federbeine funktionierten zuverlässig, doch ihre Performance in Punkto Fahrleistung war eher mäßig. Speziell auf schlechten Straßen und Offroad hatten wir teilweise massive Probleme mit dem Aufschaukeln des gesamten Motorrads, was sich mit zunehmender Reisedauer und Kilometern immer stärker bemerkbar machte. Nach mehr als 100.000 km rund um die Welt war es dann an der Zeit, die alten Federbeine auszutauschen. Wir setzten uns mit Touratech in Verbindung, schilderten dem zuständigen Mitarbeiter unsere Probleme und bekamen umgehend einen detaillierten „Fahrwerks-Check“ Fragebogen zugeschickt, in dem wir u. a. zu den Schwächen unseres jetzigen Fahrwerks, dem Gewicht von Fahrer & Gepäck sowie dem Terrain, in dem wir mit unseren Motorrädern unterwegs sind, befragt wurden. Bereits im Vorgespräch wurde uns versichert, dass die von uns geschilderten Probleme mit einem neuen Touratech-Federbein behoben werden können. Große Worte, angesichts eines Problems, mit dem wir bereits seit einigen Jahren und vielen tausenden Weltreisekilometern kämpften!
Nachdem die Eckdaten geklärt waren, entschieden wir uns auf Empfehlung der Berater für das Touratech Suspension Federbein Level 2/Explore HP** mit einstellbarer Zugstufe und hydraulischer Federvorspannung. Als wir auf den Preis zu sprechen kamen, war die einzige Aussage von Touratech: Probiert es mal aus, wir würden uns freuen, wenn wir euch damit weiter helfen können und ihr damit zufrieden seid. Wow!
Das musst du beachten:
Das von uns verwendete Federbein ist von Touratech eigentlich für die XRV 750 Africa Twin ab 1993 konzipiert, die zwar die gleichen Federbeinaufnahmen wie die Transalp PD06/PD10 besitzt, das Federbein kann aber aus nachfolgenden Gründen trotzdem nicht eins zu eins für die Transalp übernommen werden:
Seit gut 75.000 km sind wir nun mit unseren neuen Touratech Suspension Federbeinen unterwegs. 75.000 km über gute und weniger gute Teerstraßen, kurvenreiche Bergpässe und Offroad-Pisten gespickt mit Sand, Schlamm und Geröll. Wir waren mit unsere Motorräder in dieser Zeit von Meereshöhe bis auf 5.000 m ü. NN im Altiplano sowie bei Temperaturen von frostigen - 5 bis tropischen + 45 Grad quer durch Uruguay, Brasilien, Paraguay, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien unterwegs.
Neben der schicken Optik der Federbeine – ja, auch das Auge fährt mit – war bereits auf den ersten Fahrmetern ein deutlicher Performance-Unterschied festzustellen: Deutlich sensibleres Ansprechverhalten und perfekte Dämpfung verwandeln kurvenreiche Straßen und Pässe für uns nun trotz unseres kompletten Eigenheims im Gepäck in eine Rennstrecke.
Auch das berüchtigte Aufschaukeln auf schlechten Straßen sowie Offroad gehört nun der Vergangenheit an.
Dieses prägnante Vorher-Nachher Effekt zeigt uns deutlich, was für einen gravierenden Einfluss einzelne Fahrwerkskomponenten auf das gesamte Motorrad haben. In diesem Sinne noch einmal vielen Dank an das Team von Touratech und deren großartige Beratung und Unterstützung. Wir sind MEHR als zufrieden!
Bezugsquelle und weitere Infos:
Erfahrungsberichte: Einen ausführlichen Erfahrungsbericht zu den Touratech Federbeinen nach über 50.000 km um die Welt findet ihr in unserer Videoreview Härtetest Touratech Suspension |
ankerlink spritzschutz-federbein
Der Hauptgrund für leckende Federbeine ist in der Regel der ständige Beschuss vom Hinterrad durch Steine und Dreck, die ungehindert auf die Kolbenstange des Dämpfers einprasseln. Um diesem Problem vorzubeugen, hat Helle den Kunststoff-Radlauf der Transalp mit einem zusätzlichen Spritzschutz von Acerbis verlängert. Der Schützer ist aus hochflexiblen Kunststoff und wird einfach mit ein paar Schrauben am originalen Radlauf der Alp befestigt. Wichtig: Der Schützer sollte beim Einfedern nicht an der Schwinge streifen, da (man möchte es nicht glauben) dieser auf Dauer die Schwinge durch schleift. Per Heizluftfön kann hier Abhilfe geschafft werden und der Schützer so positioniert werden, dass alles freigängig arbeitet.
Bezugsquelle und weitere Infos:
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