Vom Moped Oldtimer zum Adventure Bike
Falls ihr voller Neugierde gleich auf die Rubrik "Fernreise Umbau" geklickt habt, euch aber insgeheim fragt, wieso in Gottes Namen wir auf die irrwitzige Idee gekommen sind, zwei mehr als 50 Jahre alte 50 ccm Mokicks fernreistauglich umzubauen - und ja, wir meinen wirklich FERNreise tauglich - dann schaut am besten zuerst in unserem Blog Beitrag WARUM EINE KREIDLER FLORETT ZUM REISEN vorbei.
Dort erzählen wir euch im Detail, wie wir auf diese Idee gekommen sind und welche Motivation hinter unserem neuen Moped-Projekt steckt!
Umbauten Übersicht:
- Eigenbau Front-Gepäckträger und Optimierung Heck-Gepäckträger
- Alu Lüfterrad für Kokusan Zündung
- Die passenden Reifen für unser geplantes Abenteuer (folgt in Kürze)
- Reifenhalter für ein Moped? (folgt in Kürze)
- Smartphone-/Equipmenthalterung für ein Oldtimer Moped (folgt in Kürze)
- Stromversorgung: Einbau einer Puffer-Batterie / 12 V Versorgung / Bordsteckdosen / Ladekabel zu den Satteltaschen (folgt in Kürze)
- Alumotorschutz (folgt in Kürze)
- Optimiertes Schaltgestänge (folgt in Kürze)
Eigenbau Front-Gepäckträger und Optimierung Heck-Gepäcksträger
28.05.2024
Die Restauration und der komplette Neuaufbau unserer Kreidler liegen nun schon eine Weile zurück und wir haben seither bereits einige tausend Kilometer auf "Lotte" & "Schorsch" zurückgelegt. Über sandige Pisten und holperige Waldwege ging es durch Polen, Litauen und Schweden, bevor wir die Traumküste von Amalfi auf engen, kurvigen Küstenstraßen unsicher gemacht haben. Doch all diese kleineren und größeren Touren sind nichts im Vergleich zu dem, was wir noch mit unseren Kleinen vorhaben!
Um die beiden Floretts bestmöglich auf unser nächstes großes Abenteuer vorzubereiten, hat Helmut noch einmal einige Tage in der Werkstatt verbracht:
- Optimierung Heck-Gepäckträger
Ein Thema war die Versteifung des Heck-Gepäckträgers. Auf unserer Motorradweltreise mussten wir schnell feststellen, wie materialmordend die Kombination aus Wellblechpisten und der höheren Belastung des Heck-Gepäckträgers durch das Gewicht des Reisegepäcks sein kann. Mehr als einmal mussten wir damals die Verstrebung unseres Heck-Gepäckträgers unter zum Teil abenteuerlichsten Bedingungen wieder zusammenschweißen und verstärken. Damit uns das mit den Kreidlern nicht passiert, hat Helmut mehrere zusätzliche Verstrebungen eingeschweißt, um dem Heck-Gepäckträger der Mopeds mehr Steifigkeit und Stabilität zu verleihen. Zusätzlich schützen neu hinzugekommene Bügel unten an den Trägern unsere Satteltaschen davor, in die Speichen zu geraten.
- Neubau Front-Gepäckträger
Die größere Aufgabe war jedoch der Bau von zwei Front-Gepäckträgern. Zum einen benötigen wir für unser bevorstehendes Moped-Abenteuer, das uns in eine der abgelegensten und unwirtlichsten Gegenden der Welt führen wird, so viel Stauraum wie möglich. Zum anderen haben wir auf unserer Testtour bemerkt, dass die Mopeds aufgrund des sehr geringen Tank- und Motorgewichts bei Beladung sehr schnell hecklastig werden, auch wenn die zulässige Zuladung theoretisch unglaubliche 166 kg beträgt. Deshalb wollen wir zumindest etwas Gewicht auf die Vorderachse bringen. Gerade so viel, dass das Vorderrad bei Beladung nicht mehr so nervös ist, aber auch nicht zu viel, um das Handling und Lenker-Gefühl nicht zu verschlechtern.
Damit waren Helmuts Erfindergeist und sein technisches Knowhow und Geschick erneut gefragt! Nach einigem Brainstorming und Skizzen auf Papier wurde das nötige Material - unter anderem 9 Meter Eisenrohr mit 12 mm Durchmesser sowie einige Metallschellen - besorgt. Als Orientierungshilfe für die Abmaße der neuen Front-Gepäckträger hat sich Helmut an den Maßen unserer hinteren Satteltaschen orientiert, da wir die vorderen Gepäckträger ebenfalls mit (etwas kleineren) Satteltaschen ausstatten wollen. In der Werkstatt eines Kumpels, die wir zum Glück für unsere noch anstehenden Schrauber-Arbeiten nutzen können, wurde in den folgenden Tagen gesägt, gebogen, geschweißt und gebohrt was das Zeug hält. Das Ergebnis sind zwei stabile, ordentlich verarbeitete Front-Gepäckträger, die sich optisch wunderbar in das Gesamtbild unserer Kreidler einfügen und die uns in Zukunft hoffentlich gute Dienste leisten werden!
PS: In der Rubrik GEPÄCKSYSTEM FÜR OLDTIMER MOTORRÄDER stellen wir euch die von uns verwendeten Satteltaschen sowie passende Hecktaschen und Tankrucksäcke im Detail vor!
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Alu Lüfterrad für Kokusan Zündung
04.08.2024
Ein wichtiger Punkt für unsere Reise durch die Wüsten Australiens ist eine stabile Kühlung des kleinen Zweitaktmotors. Da aufgrund der schwierigen Pistenverhältnisse nicht immer genügend Fahrtwind gewährleistet ist, haben wir uns von Anfang an für ein Modell mit Gebläsekühlung entschieden. Das Problem ist allerdings, dass beim Umbau auf die kontaktlose 12V Kokusan Zündung das originale Aluminium Lüfterrad der Kreidler Florett nicht mehr passt und somit nur das (billig anmutende) Kunststoff Lüfterrad der Kokusan verwendet werden kann. Alternativen gibt es nichts (mehr). Das Kunststoffteil mag zwar für die Fahrt zum nächsten Treffen ausreichen, für unsere Zwecke ist es jedoch zu unzuverlässig. Bei einem Kurztrip über Italiens Teerstraßen ist uns eines der Lüfterräder schon einmal lautstark um die Ohren geflogen. Wie soll das auf den Pisten Australiens halten? Zudem leitet Aluminium die Wärme des kleinen Motors besser ab, somit war klar, wir müssen hier eine bessere Lösung finden.
Nach einiger Recherche und mangels Alternativen entschied sich Helmut dann für ein swiing® ingenious Alu Lüfterrad, das zwar eigentlich für einen anderen
Motor/Zündung konzipiert ist, aber mit überschaubarem Aufwand an die Florett angepasst werden kann. Mit der Drehbank musste Helmut zunächst den Innendurchmesser des Lüfterrades auf 59 mm
ausdrehen, dann drei neue Befestigungslöcher am Schwungrad der Kokusan-Zündung bohren und schließlich die Kühlrippen um ca. 7 mm kürzen. Das war der schwierigste Teil der Operation, da dies
aufgrund der feinen Struktur der Kühlrippen leider nicht klassisch mit der Drehbank möglich ist. Rudimentäres Absägen ist auch keine Lösung, da der Rundlauf für einen langlebigen und
vibrationsarmen Motorlauf unglaublich wichtig ist. Helmut hat dann kurzerhand das Lüfterrad auf die Schwungscheibe montiert, den Motor unserer Florett ohne Seitenverkleidung gestartet und dann
das rotierende Lüfterrad mit Flex und Schleifscheibe auf das gewünschte Maß angepasst. Das erfordert natürlich etwas Gefühl, funktioniert aber hervorragend. Das Ganze geht natürlich auch auf
einer Drehmaschine mit entsprechend großem Backenfutter (hatten wir nicht zur Verfügung), generell aber sollte man bei der Aktion handwerklich erfahren sein, denn es ist aufgrund der drehenden
Teile nicht ganz ungefährlich!
Ihr seht, es gibt für alles eine Lösung, man muss nur etwas "out of the box" denken.
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