Stand Februar 2020
Bereits 2012, als der erste Satz Batterien auf unserer Reise – wir waren gerade in Australien - schlapp gemacht hatte, haben wir uns überlegt, auf die neue Lithiumtechnik umzusteigen. Da diese Batterien aber empfindlicher auf Kälte reagieren und die Technik zu diesem Zeitpunkt noch durchaus teuer war, haben wir uns damals schlussendlich doch für Gelbatterien entschieden. Die weitere Reise haben uns diese Batterien treu begleitet. Im Frühjahr 2018 aber stand ein erneuter Austausch an und diesmal haben wir uns aufgrund von einigen sehr interessanten Vorteilen für eine Lithiumbatterie von Shido (LTX14 AHL-BSQ) entschieden
In unserer Rubrik Motorradumbau findest du im übrigen alle Umbaudetails, die wir an unseren beiden Weltreise Motorrädern durchgeführt haben.
Produktdetails gelten für den von uns verwendeten Typ LTX14 AHS-BSQ von Shido:
Lithiumbatterien halten seit vielen Jahren Einzug in unseren Alltag. Über Smartphones, Tablets, Laptops bis hin zu E-Autos und auch Negativschlagzeilen in unseren Medien finden sich die kleinen Energiebündel tagtäglich wieder. Aber Lithiumbatterie ist nicht gleich Lithiumbatterie. Zahlreiche verschiedene Batterietypen mit unterschiedlichen Eigenschaften kommen in den jeweiligen Geräten zum Einsatz und deren einzige Gemeinsamkeiten sind der fehlende Memory-Effekt, die durchweg hohe Energiedichte und die thermische Stabilität.
Im Pkw bzw. Motorradbereich hat sich seit Jahren der sogenannte Lithium Eisenphosphat Akku (LiFePo4) durchgesetzt, da dieser Batterietyp auch bei Überladung keine feuergefährlichen Stoffe freisetzt und so als ausgesprochen sicher gilt. Zudem wiegen diese Akkus in der Regel über 70 % weniger als herkömmliche Batterien und werden deshalb sehr gerne auch im Rennsport verwendet.
Unter unserer Rubrik Motorradumbau findest du im übrigen alle Umbaudetails, die wir an unseren beiden Weltreise Motorrädern durchgeführt haben.
Weitere Vorteile der kleinen Stromspender:
Dass jeder noch so positive Effekt aber auch immer einen Haken hat, wollen wir hier nicht verschweigen.
Tipp: Lithiumbatterien müssen erst "wach" werden, um ihre volle Leistung zu entfalten. Das bedeutet, dass ihr eure Batterie am besten durch Anschalten eines Verbrauchers (z.B. Zündung) sanft "aufwecken" solltet. Die Spannung liegt im Ruhezustand nämlich deutlich unter 12 V und springt dann nach wenigen Sekunden mit einem Verbraucher auf ihre vollen 12,5 V. Erst dann solltet ihr euer Motorrad starten. Wer eine eingebaute Spannungsanzeige besitzt, der kann das Phänomen sogar beobachten. |
Lithiumbatterien werden ähnlich wie herkömmliche Batterien in verschiedenen Standardgrößen geliefert, deren Größe sich nach der Leistung der Batterie richtet. Da Lithiumbatterien aber generell kompakter ausfallen, sollte ein leistungsvergleichbarer Typ zu eurer herkömmlichen Batterie immer problemlos in das Batteriefach eures Motorrads passen. Im Lieferumfang befinden sich anpassbare Schaumstoffpads, die etwaiges Spiel im Batteriefach ausgleichen.
Achtung: Die Leistungsangaben von Lithiumbatterien können nicht direkt mit der von herkömmlichen Batterien verglichen werden. Hier also nicht irritieren lassen! Welche Batterie äquivalent zu eurer herkömmlichen Batterie ist (z.B. Typ YTX 14 AH), findet ihr in der Regel auf der Produktseite des Herstellers. |
Die Lithiumbatterie von Shido ist dabei mit je zwei Plus- sowie je zwei Minuspolen ausgestattet und kann so durch einfaches Drehen um 180° an die Verkabelung eures Motorrads angepasst werden. Anschließend werden die Anschlusskabel des Motorrads mit dem jeweiligen Pol verbunden (Polklemmen liegen bei), die beiden nicht verwendeten Pole werden abschließend einfach mit den beiliegenden Abdeckkappen isoliert.
Über die eingebaute Spannungsanzeige könnt ihr eure Batterie jederzeit bequem auf deren Ladezustand überprüfen.
Seit März 2018 und aktuell 22.500 km im Einsatz. Temperaturbereich von 0° bis +45° Celsius.
Unsere Lithiumbatterie von Shido verrichtete unauffällig und sehr zuverlässig ihren Dienst über die bisherige Testdistanz. Auffällig waren besonders das extrem niedrige Gewicht der Batterie im Vergleich zu unserem Standardakku und die merkbar höhere Leistung des Anlassers beim Startvorgang. Der Einbau ging sehr problemlos vonstatten, die kompaktere Größe des Energiebündels konnten wir problemlos mit Hilfe der beigelegten Schaumstoffpads an unser Batteriefach anpassen. Auch das regelmäßige abendliche Laden unserer elektronischen Gimmicks wie Headset, Smartphone oder Kamera stellten für die Batterie kein Problem dar.
Bitte beachtet: Lithiumbatterien stellen zwar kurzfristig eine sehr hohe Leistung zur Verfügung, die Nennkapazität der von uns verwendeten Batterie liegt aber nur bei 4 Ah (herkömmliche Batterie der Transalp 12 Ah!), was bedeutet, dass ihr euer Telefon an einer Standardbatterie dreimal so lange laden könnt wie an einer vergleichbaren Lithiumbatterie. Wollt ihr also eure Motorradbatterie umfangreich auch als Stromspender für energiehungrige Elektronik wie Tablets oder Laptops nutzen, solltet ihr euch weiterhin an einer herkömmlichen Batterie orientieren. |
Positiv: | Negativ: |
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Die Lithiumbatterie von Shido hat uns auf unserer bisherigen Testdistanz mehr als positiv überrascht. Das geringe Gewicht (einfacher lassen sich 4 Kilo am Motorrad nicht einsparen) sowie das "enthusiastische" Startverhalten der Motorräder haben uns durchaus beeindruckt. Lediglich bei der abendlichen Nutzung der Batterie zum Laden unserer Elektronik konnten wir Einschränkungen feststellen. Wie sich die Batterie bei kühleren Temperaturen bzw. auf lange Sicht schlägt, werden wir berichten.
Welches Batterieladegerät passt?
Achtet bei eurem Batterieladegerät darauf, dass dies für Lithiumbatterien geeignet ist, da sonst die Batterie Schaden nehmen kann. Wir verwenden das Noco Genius G3500, das aktuell für alle Batterietypen bis 120Ah geeignet ist. Bei Bedarf (und Geldbeutel) bietet Noco aber auch leistungsschwächere sowie stärkere Varianten an. Der Batterietyp wird aber in jedem Fall automatisch erkannt und entsprechend geladen bzw. gepflegt. Zudem sind für das Ladegerät Batterieanschlussleitungen mit Stecker erhältlich, die bei Fahrzeugen mit schwer zugänglichen Batterien einmalig installiert werden. Das Ladegerät kann so bei Bedarf ohne großen Aufwand am jeweiligen Fahrzeug angeschlossen werden.
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