Reisebericht Chile
Einreise & Motorradimport:
Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Südamerika
Route:
Rio Bio Bio - Richtung Troyo - Rio Bio Bio
Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.
Gefahrene Kilometer von Burghausen:
80.956 Km
Spritpreis:
1,10 € (93 Oktan)
Währung:
Chilenische Pesos
Probleme mit den Motorrädern: -
Stürze/ Umfaller:
- 1x Helle (im Fluss)
Gesundheit/ Verletzungen: -
Leider hängen am Morgen dunkle Regenwolken tief über dem Tal, die Temperatur ist kühl und der leichte Wind lässt uns zusätzlich frösteln. Trotzdem ist Helmut guter Dinge und beginnt voller Elan einen Ansaugschnorchel für den Luftfilterkasten der Motorräder zu bauen, da er sich auf Grund der Wassertiefe nicht ganz sicher ist, ob die Originalhöhe des Ansaugstutzen ausreicht, ohne Gefahr zu laufen in den tieferen Bereichen, Flusswasser anzusaugen.
Als nächstes machen wir uns daran unsere vier Alukoffer, zwei Softbags sowie zwei Tankrucksäcke durch den Fluss zu schleppen. Die großen rutschigen Steine, zusammen mit der Strömung und den relativ schweren Alukoffern, gepaart mit bleischweren Stiefeln machen es vor allem für Bea relativ anstrengend, doch nach etwa einer dreiviertel Stunde sind alle Sachen sicher und trocken auf der anderen Seite des Ufers.
Nun wird es wirklich spannend, denn Helmut fährt seinen „Alperer“ durch den Fluss. Bea, die angesichts der Breite und Tiefe des Flusses und auch wegen der großen und mit rutschigen Algen überzogenen Steine, die am Grund des Flusses liegen, relativ nervös ist, läuft hektisch neben und hinter dem Motorrad her, um Helmut im Fall der Fälle schnell zu Hilfe eilen zu können. Zu ihrer Freude meistert Helmut die Flussdurchfahrt jedoch ziemlich souverän.
Gerade als wir zurück auf die andere Uferseite waten wollen, um auch die „Dicke Rosi“ zu holen, kommt ein Gaucho angeritten, der den Fluss ebenfalls überquert. Wir sind wirklich beeindruckt, wie souverän er sein Pferd, das ebenfalls bis zum Bauch im Wasser versinkt, durch den strömenden Fluss steuert. Das Motorrad einfach so durch den Fluss zu fahren ist für Bea viel zu langweilig. Da stemmt sie ihre „Dicke Rosi“ lieber in Superwoman-Manier auf die Schulter und trägt sie leichtfüßig durchs Wasser. Helmut, nimm dir mal ein Beispiel! Nein, Spaß beiseite, leider war der Kessel mit Zaubertrank in den Bea nach ihrer Geburt gerne gefallen wäre und der sie in Superwoman hätte verwandeln können, leider leer, und so muss Helmut eben wieder ran und die Sache für Bea lösen. Diesmal braucht Helmut überhaupt keine Hilfestellung mehr und manövriert die "Dicke Rosi" zügig und ohne größere Probleme durch den Gebirgsfluss. Sehr gut!
Auf der anderen Seite des Ufers gönnen wir uns erst mal eine Pause und eine stärkende Brotzeit. Außerdem entleeren wir unsere Motoradstiefel, die wieder randvoll mit eiskaltem Flusswasser sind und wechseln unsere klitschnassen Socken. Wir können hiermit auch bestätigen, dass unsere Stiefel definitiv absolut wasserdicht sind, denn sind sie erst einmal vollgelaufen, kommt garantiert kein Tropfen mehr heraus! Um die frischen Socken vor den feuchten Stiefeln zu schützen, wickeln wir unsere Füße in große Plastiktüten ein, bevor wir wieder zurück in die Stiefel schlüpfen. Nun geht es für ein paar hundert Meter über zwei mittelsteile Auffahrten, die mit etwas Geröll überzogen sind, bevor wir an einem einfachen kleinen Bauernhaus ein hölzernes Viehgatter und eine einfache hölzerne Brücke passieren müssen.
Es heißt also wieder Motorradkoffer runter und alles zu Fuß den Berg hoch schleppen
Nun kommt die zweite knifflige Passage. Ein gut 150 m lange und steile Passage, die über und über mit großen Geröllbrocken übersät ist. Es heißt also wieder Motorradkoffer runter und alles zu Fuß den Berg hoch schleppen. Puh, so langsam wird das echt anstrengend! Endlich oben angekommen, sieht es fast aus wie auf einem kleinen Schlachtfeld. Unsere Koffer und Bags liegen überall herum und wir sitzen beide stark schnaufend am Wegesrand und reichen uns immer wieder gegenseitig unsere Trinkflasche und warten, bis wir wieder zu Atem kommen. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt uns jedoch nicht, denn es steht schon die nächste kniffelige Passage an. Diese will Helmut jedoch mit den Koffern fahren, da sie zu lang ist, um noch einmal unser komplettes Gepäck zu Fuß zu tragen. Die Strecke ist nicht ganz so steil wie die erste und auch nicht mit ganz so viel Geröll überzogen, dafür hat sie mehrere tiefe Furchen und Auswaschungen, die sie nicht minder anspruchsvoll machen. Trotz der Koffer und des damit einhergehenden zusätzlichen Gewichts schafft es Helmut beide Motorräder ohne Zwischenfälle nach oben zu fahren. Naja, fast ohne Zwischenfälle, denn Bea, die sich etwa auf halber Strecke positioniert hat, um Fotos zu machen, hört plötzlich ein rumpelndes, leicht schleifendes Geräusch, doch schon ist Helmut an ihr vorbei. Oben angekommen stellt sich heraus, dass Helmut mit dem linken Koffer seines „Alperers“ auf einem schmalen Stück der Strecke einen großen Stein gestreift und seinem Koffer einige Kratzer verpasst hat. Naja, wenn´s weiter nichts ist. Nun sind wir zumindest schon mal auf der Hochebene angekommen. Als nächstes steht die Durchquerung der drei kleinen Tümpel an, die angesichts unserer bereits erfolgreich gemeisterten Flussdurchquerung ein Klacks ist.
Der weitere Weg ist für gut 500 m leicht überschwemmt und wir sind uns nicht ganz sicher, ob es sich um einen kleinen flachen Bachlauf handelt, indem wir entlang fahren, oder doch einem Weg. Sobald die Strecke wieder trocken ist, machen wir eine weitere kleine Pause. Bea wechselt noch einmal ihr Socken und zieht neue Plastiktüten an, dann kann es weiter gehen.
Für gut 500 m folgen wir dem Feldweg über die Hochebene und der Zustand der Piste ist wirklich gut. Wir freuen uns schon, dass wir nun den schlimmsten Teil der Strecke hinter uns haben und laut Helmuts Navi sollte hier auch die „offizielle“ Straße bald wieder los gehen. Doch weit gefehlt! Denn es dauert nicht lange, da kommen wir zur nächsten steilen und ausgewaschenen Abfahrt, die wieder mit großen Geröllbrocken überzogen ist. Scheiße! Also heißt es noch einmal für Helmut beide Motorräder über die kniffelige Passage zu fahren, bevor es wieder einigermaßen passabel dahin geht. Für ganze 300 m. Dann führt der Weg schon wieder steil und ausgewaschen über Geröll nach oben, nur um wenige Meter später wieder genau so steil nach unten zu führen. Wieder und wieder geht es so dahin und wir kommen unsäglich langsam voran. Es ist bereits später Nachmittag als es dann auch noch zu Regnen beginnt. Na super, der Regen verwandelt den erdigen Boden des Weges nun auch noch in eine klebrige Rutschbahn.
Irgendwann kommen wir an einen verwahrlosten Hof, an dem wir ein Gatter passieren müssen. Zwei Männer, die augenscheinlich gerade im Wald waren um Pilze und Beeren zu sammeln, kommen auf uns zu. Das Gespräch ist dank unseres schlechten Spanisch ziemlich begrenzt, doch der Bauer gibt uns zu verstehen, dass die weiteren 12 km bis in den nächsten Ort Troyo, der dann auch wieder auf unserer Landkarte eingezeichnet ist, genauso schlecht sind wie die mickrigen 7 km, die wir uns seit unserer Flussdurchquerung heute Morgen bis hierher gekämpft hatten.
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Wir sind angesichts der extrem anspruchsvollen Strecke die wir bereits hinter uns haben und auch wegen des seit dem Nachmittag herrschenden Dauerregens regelrecht entsetzt, als wir diese Aussichten hören. Oh Scheiße! Wenn es so weiter regnet, dann ist der erdige kleine Weg bald so rutschig, dass wir sowieso nicht mehr weiter kommen und dann? Sollen wir irgendwo unser Zelt aufschlagen und hoffen, dass es bis Morgen früh aufgehört hat zu regnen und die Piste wieder besser befahrbar ist? Essen hätten wir genug dabei, Wasser könnten wir mit unserem Wasserfilter filtern. Aber was machen wir, wenn es sich so richtig einregnet? Dann sitzen wir im schlimmsten Fall für mehrere Tage irgendwo hier im fast menschenleeren chilenischen Hochland fest. Auch die Chance, dass hier ein einheimisches Auto oder ein LKW vorbei kommt und uns helfen könnte, ist gleich Null, denn der Weg wird ausschließlich noch von Gauchos hoch zu Pferd benutzt, für vierrädrige Fahrzeugen ist er nicht passierbar. Okay, das ist also definitiv auch keine Option, außerdem reichen unsere Essensvorräte nicht so lange.
Wir drehen um. Wir kämpfen uns den ganzen mühsamen Weg zurück
Wir beschließen, die nächste kleine Schlucht, die wieder über eine extrem steile und mit großen Steinen übersäte Steilpassage zu passieren ist, auf jeden Fall noch zu fahren und uns dann den weiteren Weg anzuschauen. Viel anzuschauen gibt es da allerdings nicht, denn nun, gut 300 m von dem kleinen Hof entfernt, kommen wir definitiv an die Grenzen des für uns mach- bzw. fahrbaren. Wir stehen vor einer weiteren Steilauffahrt, diese ist jedoch so ausgewaschen, dass nur noch ein ganz schmaler und durch den Regen komplett aufgeweichter Erdsteg auf der linken Seite des Hohlwegs übrig ist, während der Rest des Weges mit teilweise Kindskopf großen Geröllbrocken gefüllt ist. Wir laufen den gut 500 m langen Trampelpfad erst mal zu Fuß ab und versuchen dann unsere Alukoffer nach oben zu schleppen. Durch die zusätzliche Last rutschen wir jedoch mehrmals auf dem schmalen Weg ab und landen samt Koffern in der Hand im Geröllfeld. Nach knapp der Hälfte geben wir auf. Nein, keine Chance, hier kommen wir mit den Motorrädern nicht hoch, selbst wenn wir unser gesamtes Gepäck zu Fuß hinauf schleppen würden. Der Boden ist durch den Regen einfach schon viel zu aufgeweicht, unsere Bikes würden einfach von dem schmalen Erdsteg hinunter ins Geröllfeld rutschen, so wie wir es zu Fuß auch schon tun.
Wir hatten heute beide schon mehrmals Momente gehabt, an denen wir dachten es geht nicht mehr weiter bzw. es kann nicht schlimmer kommen. Und es kam schlimmer. Mehr Steilpassagen, mehr steile Abfahrten, Geröllfelder, ausgewaschene Hohlwege und starker Dauerregen, der den Untergrund schlammig und rutschig macht. Und nun also auch noch dieser Hohlweg, der mehr einem trocken gefallenen Flusslauf gleicht und der definitiv das Ende des Weges für uns bedeutet. Wir sitzen total erschöpft und mit hängenden Köpfen da, während sich der Regen als stetig monotones Trommeln auf unseren Visieren bemerkbar macht und uns der Wind durch unser völlig durchnässtes Gewand bläst und uns frieren lässt. Wir beratschlagen hin und her, wägen unsere Optionen wieder und wieder ab und kommen schließlich zu der einzig sinnvollen wenn auch wenig verlockenden Entscheidung: Wir drehen um. Wir kämpfen uns den ganzen mühsamen Weg zurück und überqueren wenn möglich noch heute den Rio Bio Bio, wenn er nicht durch den Regen bereits zu hoch angeschwollen ist. Angesichts der späten Uhrzeit dürfen wir uns mehr als sputen, um den Fluss hoffentlich noch vor dem Einsetzten der Dunkelheit zu erreichen.
Zurück am Hof des chilenischen Bauern erwartet uns dann allerdings gleich die nächste unangenehme Überraschung, denn der Typ hat das Tor, das wir zuvor passiert haben, mit einem riesigen Vorhängeschloss versperrt! Da er weit und breit nirgends zu sehen ist, steigt Helmut über den Zaun zu seinem Hof und macht durch lautes Rufen auf sich aufmerksam. Es dauert einige Minuten, bis er den Bauern findet, der ihm dann ziemlich übellaunig zu verstehen gibt, dass das Gebiet hinter dem Tor sein Privatland ist und das er nicht will, dass wir es noch einmal durchqueren. Bea, die das gesamte Gespräch per Bluetooth über den Helm mithören kann, wägt schon unsere Möglichkeiten ihm im schlimmsten Fall etwas Bestechungsgeld anzubieten, denn wir haben keine andere Option als wieder durch das Gatter zurück zum Fluss zu fahren. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis Helmut den mürrischen Bauern dann doch soweit bekniet hat, dass er sein Gatter aufsperrt und uns passieren lässt. Gott sind wir froh! Andernfalls hätte sich die ganze Sache noch in einen echten Supergau verwandeln können! So viel also zum Thema: es kann nicht schlimmer kommen.
Trotz des anhaltenden Regens und der schlechten Sicht durch die tief hängenden dunkelgrauen Regenwolken kommen wir relativ gut voran. Der Weg ist zwar an vielen Stellen aufgeweicht und rutschig und hin und wieder kommt einer von uns ins Schlingern, doch im Großen und Ganzen geht es besser als befürchtet. Kurz vor der Dämmerung kommen wir zurück zu den drei Tümpeln, die nun dank des bereits seit mehreren Stunden andauernden Regens deutlich an Wasser zugelegt haben. Bea watet voraus um zu testen, wie tief der erste Tümpel ist als plötzlich der schlammige Untergrund nachgibt und sie bis zum Knie in den Morast sinkt. Alle Versuche sich selbst wieder zu befreien scheitern, der Schlamm saugt ihren Stiefel förmlich an wie eine Vakuum-Saugglocke. Irgendwann kommt ihr schließlich Helmut zu Hilfe der mit aller Kraft ziehen muss, damit sie mit vereinten Kräften ihr Bein samt Stiefel aus dem glibberigen Gefängnis befreien können. Puh!
Dann noch die steile Geröllauffahrt zu dem kleinen Bauernhof kurz vor dem Fluss hinunter, dann haben wir es fast geschafft. Dem Bauern, dem das kleine Haus gehört, sind wir bereits am Morgen begegnet. Nun da er unsere Motorräder erneut hört, kommt er heran geeilt und bietet uns freundlicherweise seine Hilfe an, die beiden Motorräder über die rutschigen großen Steine talabwärts zu manövrieren.
Nachdem es beide Motorräder heil auf die große Wiese neben seinem Haus geschafft haben, bieten er und seine Frau uns sogar an, für die Nacht bei ihnen zu bleiben und unsere klitschnassen Sachen zu trocknen, da es nach wie vor unablässig regnet. Da wir aber bereits von hier oben erkennen, dass auch der Rio Bio Bio deutlich an Wasserhöhe und Strömung zugelegt hat, erklären wir ihm mit Händen und Füßen, dass wir den Fluss noch heute Abend überqueren wollen, da wir nicht wissen, wie sich der Wasserstand über Nacht entwickelt und wir im schlimmsten Fall auf dieser Flussseite festsitzen.
Es ist mittlerweile 22 Uhr und so gut wie Dunkel. Wir sind beide am Ende unserer Kräfte und es fällt uns unglaublich schwer unsere Koffer und Tankrucksäcke noch einmal durch das mittlerweile oberschenkeltiefe, strömende Wasser des eisigen Gebirgsflusses zu tragen. Unsere Muskeln gehorchen uns kaum mehr, sie fühlen sich einfach nur noch schlapp und zitterig an. Als Helmut dann mit dem ersten Motorrad durch den Fluss fährt, passiert es, er übersieht wegen der Dunkelheit und des Regens einen großen Stein am Grund des Flusses und legt an einer etwas seichteren Stelle sein Motorrad um!
Wir sind beide am Ende unserer Kräfte
Bea, die hinter dem Bike steht, um ihm Hilfestellung zu geben hat keine Chance Helmut und das Motorrad am Umfallen zu hindern. Scheiße! Dann geht alles ganz schnell, der Motor läuft noch und Helmut reißt am Gas um zu verhindern das Wasser in den Auspuff läuft. Zu unserem großen Glück ist das Motorrad so gefallen, dass die Seite, an der der Ansaugschnorchel für den Luftfilterkasten empor ragt, nicht vollständig ins Wasser eingetaucht ist und so hat der Motor kein Wasser angesaugt. Ein paar Sekunden später steht der „Alperer“ wieder, doch nun sitzt er direkt mit dem Motorschutz auf einem großen Felsblock auf. Bea taucht mit ihrem rechten Arm bis über den Ellenbogen ins kalte Wasser und versucht vergeblich den Brocken im Wasser ein wenig zu drehen oder zu wenden. Er rührt sich einfach nicht. Nun versucht sie das Motorrad hinten an den Sturzbügeln etwas aufzuheben, so dass der Hinterreifen leichter über den Stein rollt. Helmut gibt Vollgas, das Wasser spritzt Bea in einem Schwall, die nach wie vor an den Kofferträgern zerrt, vom Bauch bis zum Haaransatz, das Motorrad ruckt hin und her und schließlich springt es über den Steinbrocken und Helmut schafft es gerade so, das Bike die restliche Strecke auf die andere Seite des Ufers zu fahren. Eigentlich haben wir keine Kraft mehr auch noch die „Dicke Rosi“ zu holen. Außerdem ist es mittlerweile stockfinster. Aber es hilft nichts, es regnet weiter und auch der Wasserspiegel steigt weiter. Wir müssen das Motorrad noch heute Nacht holen. Wir nehmen all unsere Kräfte zusammen, waten ein letztes Mal durch die schwarzen Fluten und schaffen es irgendwie auch das zweite Motorrad auf die andere Seite zu bringen.
Vor Nässe und Kälte zitternd bauen wir unser Zelt an der gleichen Stelle auf, an der wir bereits die letzte Nacht gecampt hatten. Natürlich regnet es noch immer und zu allem Überfluss sind zum einen unsere Wasservorräte aufgebraucht und auch die Benzinflasche unseres Kochers ist fast leer. Das darf doch echt nicht wahr sein! Bleibt uns denn heute gar nichts erspart!? Während Helmut die Kocherflasche auffüllt und noch zwei 1,5 Liter PET-Flaschen Wasser filtert, kümmert sich Bea um unsere Schafmatten und Schlafsäcke und verstaut schon mal ihre klitschnassen Klamotten im Vorzelt. Als wir endlich beide im Zelt sitzen, trocknen wir uns erst mal von Kopf bis Fuß ab und mummeln uns ganz fest in unsere Schlafsäcke ein, um uns wenigstens ein wenig aufzuwärmen. Während Bea noch eine heiße Suppe kocht, nickt Helmut bereits halb ein, so fertig ist er. Die heiße Suppe in unseren leeren Bäuchen zu spüren ist eine wahre Wohltat nach diesem unglaublich anstrengenden Tag. Lange zwölf Stunden auf den Motorrädern für nur 13,5 Kilometer!
Wir sind zwar unendlich erschöpft, dennoch macht sich ein Glücksgefühl in uns breit. Saßen wir doch vor wenigen Stunden noch der Verzweiflung nahe am Wendepunkt unseres heutigen Abenteuers und hatten wenig Hoffnung gehabt es heute wirklich noch die gesamte Strecke zurück und über den Fluss zu schaffen. Jetzt sind wir genau an derselben Stelle an der unser Abenteuer heute Morgen begann und trotz der Anstrengung würden wir keinen Meter des heutigen Tages missen wollen. Während sich die die angenehme Wärme von unseren Bäuchen aus über den ganzen Körper ausbreitet, beginnt uns unendliche Müdigkeit zu überfallen. Kaum haben wir den letzten Löffel Suppe in uns hinein gelöffelt, sacken wir in unseren Schlafsäcken zusammen und fallen in einen fast komatösen Schlaf.
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Jo (Sonntag, 01 März 2015 23:21)
Bis zu diesem Bericht hab ich mich schon manchmal ertappt eure Tour für so beneidenswert zu halte, dass ich das ähäm ... irgendwann einmal .... auch machen möchte.
Bis zu diesem Reisebericht! Meinen höchsten Respekt vor eurer Leistung und dass ihr zusammen als Team nicht einmal daran gedacht habt aufzugeben.
Nur das weigere ich mich in Gänze zu glauben ;-) - mal ehrlich auf so eine Tortour hättet ihr doch lieber verzichtet, oder?
Zitat: "Jetzt sind wir genau an derselben Stelle an der unser Abenteuer heute Morgen begann und trotz der Anstrengung würden wir keinen Meter des heutigen Tages missen wollen."
Auf das die nächsten Berichte von weniger Schmerz und Pein geprägt sind!
Viel Glück ihr zwei und alles Glück auf Erden.
Jörg (Mittwoch, 25 Februar 2015 19:50)
Boah, das ist mal ein Reisebericht! Da leidet man ja geradezu mit. Vor allem, wenn man erkennt, daß man umdrehen muß. Das mache ich nämlich auch nicht so gerne.
Fahrt vorsichtig!
LG
Jörg
Mark and robyn (Mittwoch, 25 Februar 2015 09:48)
Excellent storey, try not to look for that much adventure and stay safe
Micha b. (Dienstag, 24 Februar 2015 21:44)
Am Anfang fand ich alles so amüsant aber nach und nach ging mir nur noch ach du scheiße oder ooooh mein Gott durch den Kopf . Eure positive Energie ist wirklich beneidenswert. Ich hätte mich spetestens wo es angefangen hat zu regnen gefragt was zum Teufel ich hier tue. Aber wie heißt es so schön wenn du denkst du kannst nicht mehr musst du einfach weitermachen.
Dudu (Dienstag, 24 Februar 2015 21:33)
Cool...... im wahrsten Sinne des Wortes !
Nehmts "easy", ich werde Eure spannenden Berichte (sporadisch) weiter verfolgen ! Passt auf Euch auf und haltet die Ohren steif !
Grüsse aus der CH
Dudu
Denis (Dienstag, 24 Februar 2015 19:39)
Wahnsinn! Ich ziehe den Hut vor Eurer Leistung an diesem Tag. Ihr seid ein starkes Team und habt Euch durchgebissen.
Alles Gute weiterhin und freie Fahrt!
Axel (Dienstag, 24 Februar 2015 16:35)
Mir hat die BioBio Durchfahrt auch einmal gereicht aber da wären wir auch nicht weitergefahren - irgendwo sind wir wohl anders abgebogen. Auf unsrer Page ham wir den Track drauf.
Aber Koffer abgemacht hab ich, ausser für schmale Gänge in der "Hotelzufahrt" noch nie. Mir reichts wenn ich die schwierigen Passagen mit zwei Moppeds nacheinander fahren muss.
Wasser gefiltert ham wir auch nicht, in Chile und Patagonien ham wir problemlos aus Flüssen, Seen und Leitungen getrunken
Biggi und Iggi (Dienstag, 24 Februar 2015 09:31)
Hallo Ihr beiden,
das war ja eine abenteuerliche Episode. Vielen Dank für den spannenden Bericht und dass Ihr bei all den Mühen noch an Fotos gedacht habt, um uns teilhaben zu lassen.
Super und Euch eine entspanntere Weiterfahrt,
Liebe Grüße vom Niederrhein von Iggi und Biggi
StephanPsy (Dienstag, 24 Februar 2015 07:31)
Ihr seid Helden !
Tom/Oggy (Montag, 23 Februar 2015 22:00)
Servus es zwoa,
ja Respeckt was ihr da für eine Passage gemeistert habt. Ihr werdet sie mit Sicherheit nie vergessen :-D
Gruss aus R,
Tom
Micha (Montag, 23 Februar 2015 21:06)
Hi, Ihr Zwei!
Hut ab, und nochmals Hut ab!
Ich bin schon gespannt, wie die nächste Etappe
aussieht. Passt schön auf Euch auf! Und nehmt
Euch mal wieder eine lockere Auszeit.
LGMicha
Klaudia (Montag, 23 Februar 2015 20:23)
Spannend und abenteuerlich! Für mich wär das nix.
Tom (Montag, 23 Februar 2015 20:14)
Hallo Ihr beiden,
Wahnsinn! Ihr habt`s echt drauf! Gut, dass euch nix passiert ist!
Weiterhin viele Abenteuer wünsche ich Euch........und immer ne Handbreit Wasser unterm Bock :-))
lieber Gruß
Tom
Marcel (Montag, 23 Februar 2015 19:18)
schöner abenteuerlicher Bericht.
Wir fühlen mit euch ;)
Greta und Marcel
Rainer (Montag, 23 Februar 2015 17:45)
Hallo ihr beiden,
Kopf hoch es wird schon wieder. Ich halt euch die Daumen ndas es aufhört zu regnen.
Servus aus dem kalten München
Rainer