Reisebericht Neuseeland
Einreise & Motorradimport:
Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Neuseeland
Route:
Cascade Creek - Milford Sound - Cascade Creek - Te Anau - Mossburn - Kingston - Queenstown - Glenorchy - Queenstown - Arrowtown - Wanaka - Haast - Fox Glacier - Franz Josef - Hokitika - Kumara -
Arthurs Pass - Windwhistle - Darfield - Christchurch
Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.
Gefahrene Kilometer von Burghausen:
69.456 Km
Spritpreis:
1,30 € (91 Oktan)
Währung:
Neuseeland Dollar
Probleme mit den Motorrädern:
- Spiegel ausgetauscht (Dicke Rosi)
Stürze/ Umfaller: -
Gesundheit/ Verletzungen: -
Als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt kriechen, können wir unseren Augen kaum trauen, der Himmel ist wolkenlos und strahlend blau. Wow! Petrus hatte also doch ein Einsehen! In Windeseile schütten wir uns noch schnell einen Kaffee hinunter, bevor es gleich wieder durch den Tunnel und in Richtung Milford Sound geht. Am Ausgang des Homer Tunnels wird der Blick freigegeben auf die von üppigem, leuchtend grünem Regenwald bedeckte Schlucht, die sich bis zum Milford Sound erstreckt und die Straße, die sich in herrlichen Kehren hinunter ins Tal windet. Auch die Sicht auf den Fjord und die bis zu knapp 1.700 m in die Höhe ragenden, teilweise schneebedeckten Steilhänge, die den Fjord einrahmen, sind einfach spektakulär und wir kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus. Leider mach die Fahrt trotz einiger Haarnadelkurven dank hunderter riesiger Reisebusse, die hier jeden Tag tausende von Touristen Rauf und Runter karren, nicht sonderlich viel Spaß.
Eigentlich wollten wir ja eine Bootstour auf dem Fjord machen, doch diese würde uns stolze 240 NZD kosten, wohingegen ein Hubschrauberflug samt Landung auf dem 2.723 m hohen Mount Tutoko Gletscher mit nur ein "paar" Dollar mehr zu Buche schlagen würde. Hm… wir überlegen lange hin und her, denn einige hundert Dollar „einfach so“ auszugeben reißt ein ganz schön großes, ungeplantes Loch in unsere Reisekasse, doch eine so fantastische und eindrucksvolle Kulisse für einen Hubschrauberflug bietet sich sicher nur sehr, sehr selten an und so geben wir uns schließlich einen Ruck und buchen den gut halbstündigen Rundflug. Um vier Uhr ist es dann soweit, wir steigen ganz aufgeregt und voller Vorfreude in den Hubschrauber, der uns die nächste halbe Stunde durch die Lüfte tragen wird. Da wir beide noch nie Hubschrauber geflogen sind und es möglicherweise auch nie wieder tun werden, sind wir gespannt wie kleine Kinder, was uns nun erwartet.
Als der Hubschrauber dann endlich startet und senkrecht in die Luft schwebt, ist das schon ein geiles Gefühl, das überhaupt nicht mit dem Flug in einem normalen Flugzeug zu vergleichen ist. Als erstes geht es nur wenige Meter über dem Wasser den Milford Sound entlang, bevor der Hubschrauber Kurs auf einen der Steilhänge nimmt, die in den Sound hinein ragen. Unser Pilot steuert den Hubschrauber ganz nah an den Hang und lässt ihn dann nur wenige Meter von den Baumwipfeln entfernt nach oben steigen. Als wir den Gebirgskamm überqueren, merkt man deutlich, dass der Wind hier oben ordentlich über den Kammrücken pfeift, denn unser Hubschrauber wackelt ganz schön hin und her. Das hindert unseren Piloten allerdings nicht daran sein Fluggerät auf der anderen Seite des Berges in einer schnellen 180 Grad Drehung wieder zurück ins Tal stürzen zu lassen.
Bea entkommt bei diesem aufregenden Flugmanöver ein kurzes, überraschtes Quieken und auch unsere Mägen machen sich kurzzeitig bemerkbar und wir fühlen uns wie in einer Achterbahn, nur tausend mal besser! Als nächstes steuern wir den Mount Tutoko Gletscher an und wir können uns zuerst gar nicht vorstellen, wo der Hubschrauber hier überhaupt landen will, doch unser erfahrener Pilot steuert den Hubschrauber sicher auf eine große Schneefläche ohne Gletscherspalten, wo wir nur wenige Sekunden später sanft zur Landung aufsetzen. Nun dürfen wir aussteigen und uns einige Minuten frei auf dem Gletscher bewegen, wobei es nicht ratsam ist, sich weit vom Hubschrauber zu entfernen, da man nicht weiß, wo sich die nächste Gletscherspalte verbirgt. Der Wind pfeift uns hier oben ganz schön kalt und ungemütlich um die Ohren, doch wir sind so begeistert, dass uns das gar nicht wirklich auffällt.
Unser Helikopterflug über den Mount Tutoko Gletscher geht viel zu schnell zu Ende
Vom Gletscher aus geht unser Flug dann weiter über die Darran Mountains zurück in Richtung Hommer Tunnel, wo wir einige Schleifen fliegen, die uns einen spektakulären Blick auf die Serpentinen gewähren, die sich nach dem Tunnel ins Tal hinunter winden. Als wir dann zurück in Richtung Milford Sound fliegen, lässt es unser Kapitän noch einmal richtig krachen und fegt mit dem Hubschrauber nur wenige Meter über dem Flussbett dahin, bevor wir nach einer halben Stunde, die im wahrsten Sinne wie im Fluge vergangen ist, wieder am kleinen Flughafen direkt in Milford Sound landen.
Da wir unser Zelt am Cascade Creek zurück gelassen hatten und es heute schon relativ spät ist, beschließen wir noch einen weiteren Tag hier zu bleiben, bevor es Morgen dann weiter in Richtung Queenstown geht. Als wir unser Abendessen kochen, kommt plötzlich ein kleines Vögelchen zu Besuch, das auf der Suche nach Essbarem ist. Genau wie die Kea´s ist auch dieser kleine Vogel überhaupt nicht scheu und testet erst mal einige unserer Ausrüstungsgegenstände auf ihre Tauglichkeit als Sitzstange, nicht ohne jedoch seine "Spuren" darauf zurück zu lassen.
Auch diese Nacht – wie auch bereits die beiden vorherigen - schlafen wir beide recht schlecht. Das liegt aber weniger am Wetter oder der Umgebung, sondern einzig und alleine an den unzähligen Sandfliegenstichen auf unseren Beinen, Armen, Händen usw. die so dermaßen jucken, dass wir fast verrückt werden davon. *ahahahaha*
Ein starker Kaffee hilft am nächsten Morgen und so machen wir uns auf in Richtung Lake Wakatipu. In Queenstown angekommen, trifft uns fast der Schlag. Horden von Touristen schieben sich die Bürgersteige entlang und die Stadt ist gestopft voll mit Kneipen, Souvenirläden und billigen Backpacker-Unterkünften. Nein, das ist definitiv nichts für uns! Doch bevor wir dem Gewühl entfliehen können, steht erst noch ein Treffen mit Tom an. Der Deutsche ist für drei Monate in Neuseeland und ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs und wir hatten vor längerer Zeit schon mal per Email Kontakt und heute treffen wir ihn endlich persönlich. Er stellt uns außerdem noch den jungen Schweizer Rolf vor, der auf einem Miet-Motorrad für einen Monat unterwegs durch Neuseeland ist. Nach einem kurzen „Hallo“ beschließen wir zusammen nach Glenorchy zu fahren. Zum einen soll die Strecke entlang des Lake Wakatipu recht toll sein und zum anderen hoffen wir, dass dort weniger los ist. Von Tom wissen wir bereits, dass er sich eine alte K75 BMW gekauft hatte, doch was Rolf´s Motorrad angeht, so ist das eine wahre Überraschung. Denn er erzählt uns, dass er eigentlich eine leichte Cross-Maschine mieten wollte, doch dass der Motorradverleiher leider nicht exakt das da hatte, was er sich vorgestellt hat. Als wir dann jedoch die 1300er Honda Soft-Chopper mit Sissy Bar erblicken, brechen wir fast zusammen vor lachen! Uli Hoeneß ist wahrscheinlich näher an einer Steuerrückzahlung als dieses Teil an einer Cross-Maschine! Wie geil!!!
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Die Strecke von Queenstown nach Glenorchy hält dann tatsächlich, was sie verspricht. Die Strecke windet sich in herrlichen Kurven immer am See entlang und liefert uns eine spektakuläre Aussicht nach der anderen und zu unserer Freude ist das Wetter nun auch wieder richtig schön. Da macht das Motorrad-Fahren doch gleich doppelt soviel Spaß. Super!
Am Abend treffen wir uns dann mit Stephan, Birgit und Sarah auf einem Campingplatz etwas außerhalb der Stadt. Wer das nun schon wieder ist? Also Stephan kennen wir schon seit einigen Jahren, wenn auch nur per Email. Er war damals zur selben Zeit in Richtung Indien losgefahren, als auch wir unsere Reise gestartet haben und über seine und unsere Homepage kam so der Kontakt zustande. Und da Stephan gerade zufällig mit Frau und Tochter in Neuseeland Urlaub macht, hatte er uns vorab angeboten, ob er uns etwas aus Deutschland mitbringen soll. Und da Helle sowieso ein neues Rücklicht für seinen „Alperer“ und gleich zwei neue Spiegel für Bea´s „Dicke Rosi“ ordern wollte, haben wir sein Angebot dankend angenommen.
Und so verbringen wir einen sehr netten Abend mit den Dreien und tauschen mit Stephan Reisegeschichten und auch nützliche Infos aus, da Stephan in 2012 mit dem Motorrad durch die USA und Canada gereist ist und uns diesbezüglich auch gleich mit einigen interessanten Infos versorgt hat. Auf diesem Wege noch einmal vielen Dank an die Drei für den Motorradersatzteil-Transportservice, die Einladung auf den Zeltplatz und den sehr netten Abend!
Am nächsten Morgen machen wir uns auf in Richtung Wanaka, denn wir hatten am Vortag mit Tom und Rolf vereinbart, dass wir heute zusammen ein paar Meter fahren, denn auch für die beiden geht es als nächstes an die Westküste. Desto näher wir der Westküste kommen, desto schlechter wird das Wetter. In weiser Voraussicht ziehen wir irgendwann unsere Regenkombis an und siehe da, keine 10 Minuten später fängt es auch schon an zu regnen. Leider haben Tom und Rolf keine Regenkombis dabei und so werden sie so richtig durchnässt.
Als wir in Haast ankommen, hängen die Wolken so tief, dass alles um uns herum grau in grau ist und der Zeltplatz, auf dem wir eigentlich campen wollen, so unter Wasser steht, dass uns der Besitzer das Zelt aufstellen verweigert. Nachdem wir kurz mit Tom und Rolf beratschlagt haben, beschließen wir zu viert eine kleine Hütte mit Heizung zu nehmen, so dass wir zumindest unsere nassen Sachen trocknen können. Zudem erlaubt uns der Besitzer, unsere Motorräder in eine große Halle zu stellen, in der auch einige Wäscheleinen hängen, wo wir unsere Regenkombis aufhängen können. Prima! Außerdem hat der Platz eine große Küche mit angeschlossenem Aufenthaltstraum, wo wir es uns abends auf einer Couchecke gemütlich machen und einen sehr netten Abend mit den beiden Jungs verbringen.
Unterwegs im Land der langen, grauen Wolke
Wiedererwartend haben sich die Regenwolken bis zum Morgen komplett verzogen und so starten wir bei bestem Wetter. Als wir an einer langgezogenen Bucht auf dem Seitenstreifen anhalten um ein Foto zu schießen, fällt uns ein Steinhaufen ins Auge, an dem nahezu alle Steine mit Sprüchen und Botschaften beschrieben sind. Da wir die Idee eigentlich recht nett finden, beschließen auch wir uns auf einem der Steine zu verewigen. Falls also von euch zufällig jemand an dieser Bucht vorbei kommt, vielleicht seht ihr ja auch unseren Stein dort liegen! Da das Wetter heute richtig schön warm und sonnig ist, können wir Tom und Rolf davon überzeugen, ihr Zelt auch mal zum Einsatz zu bringen und zusammen mit uns auf einem kostenlosen DOC Zeltplatz am Gillespies Beach zu zelten. Da aus unserer Karte ersichtlich ist, dass die etwa 15 km lange Strecke zum Strand nicht geteert ist, sind die beiden zuerst nicht begeistert, doch irgendwann geben sie sich einen Ruck und so rollen wir ganz langsam in Richtung Zeltplatz.
Obwohl der Platz bereits am Nachmittag ziemlich voll ist, gelingt es uns trotzdem ein relativ ruhiges und abgeschirmtes Plätzchen mit fantastischem Blick auf den Fox Gletscher sowie Mount Cook zu finden. (GPS: S43 24.489 E169 49.696) Den Abend verbringen wir dann zusammen mit Tom und Rolf bei einem gemütlichen Lagerfeuer am Strand. Leider sind auch hier die Sandfliegen so penetrant, dass wir uns komplett in langärmlige Sachen samt Mütze einhüllen müssen, um wenigstens einigermaßen geschützt zu sein. Wie ärgerlich!
Da die Sandfliegen heute Morgen noch schlimmer sind als am gestrigen Abend beschließen wir Morgenkaffee und Frühstück ausfallen zu lassen und bauen nur schnell unsere Zelte ab um uns dann aus dem Staub zu machen. Diese scheiß Plagegeister machen uns das Campen in letzter Zeit echt zur Hölle. Als wir gegen Mittag in Okarito eine kleine Brotzeitpause machen, bekommen die Jungs ganz schön aufdringliche Gesellschaft von einer Gruppe braungefiederter Damen. Eines der Hühner ist sogar so dreist und schnappt sich Rolfs Toastbrot direkt aus seiner Hand. Der Arme ist so perplex, dass er es auch nicht mehr retten kann!
Auf dem weiteren Weg Richtung Norden fahren wir immer wieder über lange, einspurige Brücken, die weitläufige Flussbette überspannen, in denen das Türkis-graue Schmelzwasser der südlichen Alpen abfließt. Fast kommen wir uns vor wie in der Heimat. Als wir am Nachmittag auf einen Kaffee halten, passiert es! Plötzlich und wie aus dem Nichts nähert sich eine dunkle, dumpf bollernde Maschine dem kleinen, ruhigen Ort und wir stehen mit angehaltenem Atem und schwitzigen Händen am Strassenrand. Schon mehrmals haben wir von dem Mythos gehört, dass ER nach Rettung der Menschheit hier in Neuseeland nun eine ruhige Kugel schiebt. Ammenmärchen war daraufhin unser Gedanke, doch nun werden wir eines besseren belehrt. Der Terminator is BACK! Und wir haben ihn gesehen, auf seiner Mission durch Neuseeland!
Es ist schon relativ spät, als wir von der Westküste abdrehen und in Richtung Arthurs Pass fahren. Zuerst finden wir die Strecke wenig spektakulär, doch die letzten Kilometer vor der Passhöhe haben dann doch noch einige schöne Kurven und spektakuläre Aussichten zu bieten.
Die Strecke über den Arthurs Pass ist ein wahrer Motorrad Traum
Außerdem haben wir an einem Aussichtspunkt mal wieder Besuch von zwei frechen Kea´s, die unsere Motorräder auf ihre Essbarkeit überprüfen wollen. Nein, weder Bea´s Regenklamotten noch ihre
Motorradhandschuhe sind essbar also geht´s weiter zu Rolfs Motorrad, wo erst mal ein Stück aus seiner Isomatte heraus gepickt wird, bevor es mit der Überprüfung der Sissy Bar weiter geht.
In Arthurs Pass angekommen, richten wir uns auf einem günstigen DOC Zeltplatz, der idyllisch neben dem Hauptbahnhof gelegen ist, ein, während Tom und Rolf in
ein nahegelegenes Hostel einchecken. Unser Strand mit Sandfliegen Campingausflug scheint ihnen gereicht zu haben.
Am Abend kommen sie dann aber noch auf ein Bier vorbei und hätte es nicht gegen 22 Uhr angefangen wie aus Eimern zu schütten, wären wir sicher auch heute Abend wieder richtig lange zusammen gesessen. Dank starkem Regen und Sturmböen, die unser Zelt ganz schön hin und her gebogen haben, war unsere Nacht eher wenig erholsam. Umso mehr freut es uns, dass es zum Morgen hin zu Regnen aufhört. Der Himmel ist zwar nach wie vor wolkenverhangen, doch wir genießen unsere Fahrt durch den Arthurs Pass Nationalpark trotzdem in vollen Zügen.
Die weitläufige, relativ karge Hochgebirgslandschaft, die immer wieder von tiefen Schluchten durchzogen ist, ist einfach spektakulär und die vielen mehrere hundert Meter breiten, trockengefallenen Flussbetten der Gebirgsbäche verleihen dem Gebiet einen ganz besonderen Charme. Eigentlich hatten wir vereinbart, dass wir am Lake Lyndon nochmal eine gemeinsame Pause einlegen, bevor wir auf eine Schotterstrecke über die Mount Hutt Range abbiegen, aber irgendwie scheinen das die Jungs vergessen zu haben, denn die schießen alle am See sowie an der Abbiegung auf den Offroad-Track vorbei. Nur Bea bemerkt die Abbiegung, aber da ist es schon viel zu spät um die anderen noch einzuholen und so beschließt sie, einfach stehen zu bleiben und darauf zu warten, bis die Jungs bemerken, dass sie fehlt. Das dauert natürlich wie zu erwarten war mal wieder etwas länger, doch irgendwann kommen sie schön brav angefahren und Bea braucht nur auf das Verkehrsschild, das auf die Abzweigung des Offroad-Tracks hinweist, zu deuten, da wird allen dreien klar, dass sie schön daran vorbei gefahren waren… Männer. Nach einer kleinen Brotzeit posieren wir alle noch einmal zu einem kleinen Gruppenfoto vor dem See, bevor wir uns recht herzlich von Tom und Rolf verabschieden.
Für die beiden geht es auf dem Arthurs Pass weiter, während wir nur wenige Meter nach dem See auf einen kleinen Kiesweg abbiegen, der uns ebenfalls wieder Richtung Ostküste bringen soll. Leider besticht die Strecke vor allem durch übelstes Wellblech. Dass nun auch noch der Wind auffrischt und in heftigen Böen über uns hinweg braust macht unsere Laune nicht gerade besser. Mehrmals werden wir von einer Böe fast umgeweht und haben echt zu tun, das Motorrad in der Senkrechten zu halten. Bereits nach den ersten Kilometern bereuen wir es schon fast, auf den Track abgebogen zu sein, doch auf Umkehren haben wir auch keine Lust. Die Strecke schlängelt sich an einer kleinen Anhöhe entlang, bevor sie ins Tal hin abfällt, wo wir bereits von weitem das strahlend blaue Wasser von Lake Coleridge erspähen. Das einzigste Highlight auf dieser Strecke.
Eigentlich will Helle unsere Fahrt ins Tal mit der Videokamera festhalten, doch gerade als wir an der Kamera, die in etwa 1,5 m Höhe auf unserem Stativ befestigt ist, vorbei fahren, wird diese von einer kräftigen Windböe umgeworfen. Nein! Wir stoppen sofort und Helle eilt zur Kamera, um sie auf eventuelle Schäden zu untersuchen. Zum Glück hat sie „nur“ einige Schrammen und einen kleinen Kratzer am Display abbekommen. Die Linse selbst ist zwar staubig aber scheint ansonsten unversehrt. Nach diesem ärgerlichen Vorfall haben wir für heute die Nase voll mit Filmen und legen die restlichen Kilometer hinab ins Tal zurück ohne noch einmal stehen zu bleiben. Hauptsache weg von dieser scheiß Wellblechpiste und dem Wind…
Da Ina und Chris, unsere Gastgeber in Christchurch, heute selbst zelten gefahren sind haben wir quasi Sturmfrei in ihrer Bude. Doch bevor wir dorthin fahren, steuern wir erst mal einen Zeltplatz an. Wir haben nämlich erfahren, dass Heike & Filippo, ein Deutsches Pärchen auf zwei BMW´s (www.2livethedream.de) gerade in Christchurch sind und so beschließen wir den Beiden einen Besuch abzustatten. Auf dem Zeltplatz angekommen, düsen wir einfach an der Rezeption vorbei ohne uns anzumelden. Wird schon keiner merken. Gleich um die erste Kurve erspähen wir dann schon die Motorräder der beiden. Es werden natürlich gleich Reisegeschichten und Erfahrungen ausgetauscht und wir erkundigen uns nach den weiteren Neuseeland-Plänen der Beiden.
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