Reisebericht Australien
Einreise & Motorradimport:
Detaillierte Infos zu Einreisebestimmungen sowie zum temporären Fahrzeugimport findest du in unseren Länderinfos & Reisetipps Australien
Route:
Cobar - Nyngan - Warren - Gilgandra - Coonabarabran - Gunnedah - Tamworth - Walcha - Wachaupa - Kempsey - Coffs Harbour - Tweed Heads - Brisbane
Die Route auf der Google Karte dient der Übersicht und zeigt im Großen und Ganzen unsere gefahrene Strecke, im Detail kann es aber zu Abweichungen kommen.
Gefahrene Kilometer von Burghausen:
62.865 Km
Spritpreis:
1,10 € (E10/ 91 Oktan)
Währung:
Australischer Dollar
Probleme mit den Motorrädern:
- Kontaktprobleme Startschalter (Dicke Rosi)
- Hauptständer etwas zugeschliffen (Dicke Rosi)
- Kettenschleifer geflickt (Alperer)
Stürze/ Umfaller: -
Gesundheit/ Verletzungen: -
Heute Morgen ist die Temperatur verglichen mit den letzten Tagen richtig kalt. Es hat nur 14 Grad als wir kurz nach 6 Uhr morgens aus dem Zelt krabbeln und es friert uns richtig. *brrr* Wir haben noch knapp 900 km bis an die Küste vor uns und heute bemerken wir zum ersten Mal seit Tagen, dass sich die Landschaft wieder ändert. Wir fahren vorbei an riesigen Getreidefeldern, an Wäldern und Weiden voller Pferde und Kühe. Eigentlich ist auch das nichts besonderes, doch nach mehreren Wochen im Outback freut uns jede noch so kleine Änderung der Landschaft!
Die Temperatur, die seit dem heftigen Unwetter gestern Abend so richtig abgekühlt hat, kommt auch im Laufe des Tages nicht wirklich über die 20 Grad Marke hinaus. Das ist ja an sich nicht wirklich kalt, doch sind wir die letzten Wochen Temperaturen von deutlich über 40 Grad gewöhnt, was einfach mal schnell einen Temperaturunterschied von über 20 Grad ausmacht! Kein Wunder, dass es uns heute schon den ganzen Tag friert und wir sogar die Inlets in unsere Motorradkombis gebaut haben, damit es nicht ganz so kalt ist. Außerdem stellt sich uns die Frage, sind wir denn schon zurück in Österreich? Nein, keine Panik! Wir sind immer noch in Australien, doch dass es hier sogar Spar Supermärkte gibt, das hätten wir ja nicht gedacht.
An unserem vermutlich letzten Wildcamping-Tag in Australien finden wir tatsächlich auch noch einmal ein recht nettes Plätzchen, das etwas abseits des Highways zwischen einigen Bäumen versteckt liegt. Nur wenige Meter weiter fließt sogar ein Fluss vorbei und so beschließt Helle seit Monaten endlich mal wieder sein Anglerglück zu versuchen, während Bea vorsichtshalber schon mal das Tütennudel-Abendessen vorbereitet.
Als Bea ihre Koffer öffnet, entdeckt sie erst mal ein ganz schönes Malheur. Sie hat nämlich einige Bierdosen dabei, die wir gestern Abend nicht mehr vernichtet haben und eine davon hatte wohl während der Fahrt am Koffer gescheuert und hat nun ein Loch! Und natürlich hat sich das Bier über den kompletten Inhalt von Bea´s Koffer inklusive einiger wichtiger Dokumente ergossen! *ahahahaha* Helle wiederum ist mehr besorgt über den verloren gegangenen Inhalt der Dose und rettet so viel er kann.
Auch unsere letzte Wildcampingnacht ist ruhig verlaufen und so packen wir am Morgen unsere Sachen zusammen, um uns auf den Weg nach Kempsey zu unserem deutschen Freund Eckhard zu machen, bei dem wir noch einige unserer Sachen gelagert haben. Doch leider kommen wir nicht vom Fleck, denn Bea´s „Dicke Rosi“ will einfach nicht anspringen und macht keinen Mux mehr. Das Problem hatten wir die letzten Tage bereits ein paar Mal und Helle ist sich sicher, dass es sich um einen schlechten Kontakt handelt. Allerdings sprang die "Dicke Rosi" nach mehrmaligen Versuchen immer wieder an und somit war es nie möglich, das Problem zu lokalisieren. Diesmal geht aber selbst nach guter Zusprache nichts mehr und so überprüft Helle erst mal die Spannung zwischen den relevanten Kabeln und nach einiger Zeit findet er den Übeltäter. Der Stecker vom Start / Killschalter ist korrodiert und nach einer Reinigung der Kontakte mit WD 40 schnurrt Beas "Rosi" wieder und wir machen uns mit etwas Verspätung auf Richtung Küste!
Die Fahrt auf dem Oxley Highway durch die Great Dividing Range macht so richtig Spaß, denn wir haben seit Wochen endlich mal wieder Berge und Kurven! Nur über die Kurvenlage müssen wir uns nochmal unterhalten, fühlen sich unsere mittlerweile schon richtig eckig gefahrenen Reifen doch irgendwie schon ein wenig komisch an.
Langsam neigt sich unser Outback Abenteuer dem Ende zu
Als wir am Abend bei Eckhard und Pamela ankommen, ist die Wiedersehensfreude groß. Es ist fast genau ein Jahr her, seit wir zum letzten Mal hier waren, doch irgendwie kommt es uns fast vor, als wäre es erst gestern gewesen. Zur Feier des Tages gibt es lecker Essen und Eckhard hat bereits Bier kalt gestellt. Ach, herrlich! Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit den beiden und ratschen und ratschen, bis uns irgendwann allen die Augendeckel zu fallen!
Heute ist ein ganz besonderer Tag, heute ist nämlich der sog. "Toy Run" in Kempsey. Einmal im Jahr, genau zu Nikolaus, treffen sich hier Motorradfahrer jeder Couleur um für den guten Zweck eine Motorradtour einmal durch den Landkreis zu veranstalten. Als wir in South West Rocks, gut 40 km von Kempsey entfernt ankommen, sind schon fast 100 Motorradfahrer versammelt. Viele haben ihre Motorräder weihnachtlich dekoriert und sogar Santa Claus, der standesgemäß in einem Beiwagen reist, ist dabei. Von South West Rocks aus fahren wir alle zusammen einmal durch den Landkreis und halten an einigen Supermärkten und anderen Geschäften, die in den letzten Wochen Spielzeug gesammelt hatten, um sie nun dem Toy Run zu spenden. Es macht richtig viel Spaß in so einer Kolonne aus Motorrädern mitzufahren. Überall stehen Familien mit Kindern die ganz begeistert winken und wir winken mindestens genau so begeistert zurück.
Die Krönung der Tour ist allerdings der Besuch im örtlichen Altersheim. Ja, richtig gehört, im Altersheim! Man muss sich das mal vorstellen, fast alle Bewohner des Altersheims haben sich in der Einfahrt versammelt und knapp 100 Motorradfahrer fahren eine Art Ehrenrunde direkt am Eingangsbereich des Gebäudes entlang. Die alten Leute winken ganz begeistert und angeblich wurden die Biker vom Altersheim gebeten, hier besonders viel Lärm zu machen, da das den alten Leuten so richtig Spaß macht. Vielleicht hängt das aber auch mit dem Gehör der alten Leute zusammen. So was muss man sich mal in Deutschland vorstellen. Da würde eine Horde wild gewordener Motorradfahrer, die ihre Maschinen vorm örtlichen Altersheim mal so richtig aufheulen lassen wohl eher eine Anzeige wegen Ruhestörung als begeisterten Applaus bekommen! Aber so sind sie halt, die Australier, einfach eine Nummer cooler und entspannter als wir Deutschen!
Nachdem die beiden Begleittrucks jede Menge Spielzeug und andere Spenden eingesammelt haben, geht es geschlossen zu einer Parkanlage am Macleay River, wo für alle Teilnehmer noch ein BBQ veranstaltet wird.
Es heißt ein weiteres Mal: Die Motorräder auf ihre Verschiffung vorbereiten
Die gesammelten Sach- und Geldspenden gehen im Übrigen zum einen zugunsten der Heilsarmee, die lokale Kinderheime und schlechter gestellte Familien unterstützt und zum anderen an die lokale ehrenamtliche Tierrettung, die sich vor allem um von Autos angefahrene, verletzte Wildtiere kümmert. Wir finden, dass der Toy Run, der im Übrigen Australienweit durchgeführt wird, eine super Sache ist und eine gute Gelegenheit, an der sich Motorradfahrer jeder Richtung zusammen finden und für eine gemeinsame Sache eintreten können. Uns jedenfalls hat der Toy Run einen riesen Spaß gemacht und wir haben jede Menge netter Leute kennengelernt und sehr interessante Gespräche geführt!
Der Pacifc Highway, der sich entlang der Küste bis nach Brisbane zieht, ist ziemlich viel befahren und es gibt auch jede Menge Baustellen wo die Geschwindigkeit auf 60 km/h oder weniger beschränkt ist und so zieht sich unsere Fahrt nach Norden ganz schön. Es ist bereits halb 7 Uhr Abends, als wir endlich in Brisbane ankommen. Für die nächsten Tage beziehen wir erst mal Quartier auf einem Zeltplatz, da unser Kontakt in Brisbane im Moment noch Besuch von der Familie hat und wir erst in ein paar Tagen zu ihm ziehen können.
Da wir allerdings nur noch 9 Tage bis zur Verladung unserer Motoräder haben, wollen wir unbedingt schon mal mit der Reinigung der Motorräder anfangen und auch den für die Verschiffung benötigten Papierkram haben wir noch immer nicht fertig. Es gibt also SEHR viel zu tun die nächsten Tage… Erste Aufgabe für Helle ist es seinen „Alperer“ in eine nahegelegene Waschstraße zu fahren und dort schon mal vom gröbsten Schmutz und Dreck zu befreien. Außerdem muss er noch Putzmittel, Schwämme, schwarze Schuhcreme und eine schwarze Spraydose besorgen. Alles Dinge, die man zum „aufhübschen“ zweier über 20 Jahre alter Motorräder so braucht.
Bea kümmert sich währenddessen weiter um den Papierkram. Es müssen unzählige Dokumente kopiert und ausgedruckt werden und da wir ja nicht mit einem portablen Drucker reisen muss sie erst einmal knapp 5 km durch die Stadt düsen, um einen Copy Shop zu finden… naja, auf Reisen dauert alles eben etwas länger…
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Alex (Österreich) (Mittwoch, 15 Februar 2023 11:37)
Sehr feine Unterhaltung
Lachen musste ich bei "sicherheitshalber das Nudelgericht"
Gasmann (Montag, 13 Januar 2014 00:12)
Also is schon wie e bissel Wahnsinn was ihr hier loslaßt! Und das mit die ollen Moppets! Naja die neuen superspeziellen Darth Vader Maschienes hätten sicher schon den Geist aufgegeben. Da hätte Helle noch nen Hänger mit superspetziellen elektronischen Equitmens hinten ranbammeln müssen um bei die Darth Vader Maschienes die Fehler auszulesen. Macht ihr schon richtig mit die ollen Moppets!!! Nee ein Wahnsinn ...nur manschmal bissl eklisch...
die Flieschn und Mücken...nee das is ne meins! Naja...gegn Euch sinn mir alle Muschis!
So Jungs und Mädels...das war Heut n harter Tag...Haltet Durch!!!!!!!!!!!!!!
Euer Gasmann
Charly (Freitag, 10 Januar 2014 19:01)
Hallo ihr beiden, ich muß euch bewundern, ich bin schon viel in Westeuropa mit dem Bike rumgefahren, war das schon anstrengend, aber was ihr 2 hier gestartet habt, ist schon einmalig. Ich wünsche euch noch viele schöne Tage und wenig Reperaturen an euren Bikes. übrigens seit ihr ja auch durch meine 2.te Heimat gefahren, denn ich lebe seit 4 Jahren in Thailand.
Gruß Charly
Micha (Donnerstag, 09 Januar 2014 20:57)
...nun haue ich endlich mal in die Tasten. Als klammheimlicher Bewunderer Eurer Tour und Eurer Berichte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich zum ersten Mal timetoride in meinen grauen Zellen und unter meiner Favoritenleiste abgespeichert habe. Danach ist sie gewachsen, die pure Begeisterung für Euren Trip und für Eure Webseite. Weiterhin viel Glück für Eure Reise und eine gute Zeit wünscht Euch
Micha, aus dem aktuell verregneten Duisburg!
PS. Ich gucke noch mal in den Emmaladen rein!
Tom (Donnerstag, 09 Januar 2014 18:34)
Ich kann nur bestätigen was die Tom´s vor mir schreiben, TOLL!...auch wenn´s sicherlich nicht immer leicht ist.
ALLE ACHTUNG UND RESPEKT!
IHR vertretet den Landkreis mehr als würdig.
Die Biker des Kreises, die Alpfahrer speziell, beneiden Euch.
Weiterhin GUTE FAHRT und viele tolle positive Erlebnisse!
aus Burghausen, die linke Hand zum Gruss!
Tom
Freewayx (Donnerstag, 09 Januar 2014 09:19)
Hallo ihr zwei,
es ist immer wieder bewundernswert mit welchem Durchhaltevermögen ihr eure Tour Around The World durch zieht. Mit Sicherheit habt ihr eine Timeline, schon mal wegen der Fähren usw. wenn ich mir vorstelle bei jedem Wetter, jeden Tag fahren zu müßen, da kann ich nur den Hut ziehen .
Danke für die tollen Berichte und sensationellen Bilder ... habt noch ne feine Zeit, sowas macht man wohl nur einmal
Grüße
Tom
TomTurbo (Mittwoch, 08 Januar 2014 17:58)
Wieder einmal ein super Bericht! Danke! Dafür gibts wieder Unterhosen :-) Dankeschön!! Bin jetzt schon auf den nächsten gespannt!!!!
LG Tom und die Meckerliese